In diesen schrecklichen Tagen eines Krieges in der Ukraine, die ungefähr gleichweit entfernt ist, wie der Ort, aus dem der Organist anreiste, ist es nicht einfach ein Konzert zur Freude und Entspannung der Zuhörer. So begann das Konzert mit einem kurzen Gedenken und Gebet für die Menschen im Kriegsgebiet.
Das Konzert wurde mit Charles-Marie Widors 1. Satz aus der Symphonie Nr.6 in g-moll eröffnet, kraftvoll-mäjestätig vom Organisten vorgetragen. Es folgte das "Concerto in a-moll" (BWV 593) von J.S. Bach. Das Adagio, eingerahmt von zwei Allegro, spielte Bewig gefühlvoll und ergreifend.
Es folgte ein Werk von Maurice Duruflé, welches den Zuhörer zur anfangs genannten Situation von Krieg und Zerstörung zurückführte. Duruflé hat sein "Prélude et Fugue sur le nom d'Alain" für seinen 1940 im Alter von 29 Jahren im Krieg gefallenen Komponisten-Freund Jehan Alain gewidmet. Das Ende dieses Stückes zitiert das Thema aus Alains "Litanies" wie eine schmerzliche Erinnerung und klingt zugleich für die heutigen Zuhörer wie das Klagelied der durch Krieg Verfolgten und Getöten.
Dietrich Buxtehudes "Toccata in d-moll" (BuxWV 155) rahmt Fugati mit Toccatenteilen ein, anrührend vom Organisten vorgetragen. Den Abschluss bildete das "Prélude et Fugue in g-moll" von Marcel Dupé, das durch einen vollen Klang des Choralthemas abgeschlossen wird.
Die zahlreich erschienenen Zuhörer bedankten sich mit lang anhaltendem Applaus für den ergreifenden und gelungenen Orgelkonzert-Abend.