62. Mittwochskonzert

Datum:
Termin: Mittwoch, 06.07.22 - 19:00

Orgelspaziergang durch drei Länder

Joh. v. Erdmann Foto (c) Joh. von Erdmann
Joh. v. Erdmann Foto

(brube) Das 62. Mittwochskonzert war zugleich das 1. Konzert unter Federführung des neuen Vereins "Freunde der Kirchenmusik St. Bonifatius e.V.", der den "Förderkreis Neue Orgel" ablöst und unter anderem die Konzertangebote weiter organisiert.

Johannes von Erdmann ludt die Zuhörer zu einem "Orgelspaziergang" ein, wobei er zwischen drei Ländern (Deutschland, Frankreich und Amerika) wechselte. Den Schwerpunkt des Orgelspazierganges bildet Frankreich, insbesondere mit der Musik von Marcel Dupré.

Das Konzert begann mit den "Entrées" aus der Oper "Les Boréades" von Jean-Philippe Rameau, beginnend mit einer punktierten Musik, die dann in einem sanglich-liedhaften Satz weitergeführt wurde.

Es folgte die Introduktion und Fuge e-Moll von Joachim Raff, einem Schweizer, der als Komponist aber mit Hilfe Mendelssohns in Deutschland Fuß fasste.

Werke von Marcel Dupré bildeten den Hauptteil des Spaziergangs durch drei Länder. Zunächst ein meditatives Stück, "Cortège et Litanie", schließlich "Litanie" mit einem ruhigen Grundcharakter. Ebensfalls ruhig und meditativ die "Nocturne" von Horatio Parker, einem amerikanischen Komponisten, der in München bei Joseph Rheinberger studiert hat.

Das Allegro d-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy beginnt mit einem eindringlichen Thema, um dann von einem langsameren Teil abgelöst zu werden, der sich wiederum in sich sukzessiv aufbauenden Akkorden schließlich zu viruosen Läufen entwickelt.

Die drei Sätze der "Suite bretonne" von Marcel Dupé sind als Impressionen aus der Bretagne zu verstehen. Zunächst das langsame "Berceuse" mit einer wiegenden Melodie, dann "Flieuse" (Die Spinnerin). Hier sieht man förmlich das Spinnrad vor Augen, wie es in kreisenden Sechzehnteln ständig in Bewegung ist. Dann folgten die Glockenschläge der Kirchenglocken: "Les Cloches de Perros-Guirec".

Den fulminanten Abschluss bildete die "Toccata an Fugue"  des englischen Organisten Edwin Lemare. Mit seinem Werk schuf er eine grandiose Hommage an die berühmte Toccata in d-Moll von Johann Sebastian Bach und man konnte auch immer wieder die wunderbare Musik Bachs herausschimmern hören.

Das zahlreich erschienene Publikum bedankte sich mit stehendem Applaus. 

Aus der Zeitung

Ein Meister reicher Klangfarben

Johannes von Erdmann mit fulminantem Konzert in St. Bonifatius

(rfi) In der Reihe der Mittwochskonzerte in Sankt Bonifatius spielte diesmal der Frankfurter Meisterorganist Johannes von Erdmann ein Programm mit Werken aus drei Jahrhunderten und drei Ländern: Frankreich, Deutschland und Amerika. Von Erdmann ist ein international gefragter Organist, der eine umfangreiche Konzerttätigkeit entfaltete. Er lehrt seit 1989 an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt.