Classic meets Modern

Datum:
Termin: Mittwoch, 01.02.23 - 19:00

Christoph Hintermüller (Köln) spielte auf der Eule-Orgel Werke amerikanischer Komponisten

Phantastisches Orgelkonzert eines begnadeten Organisten

Christoph Hintermüller, Köln (c) Christoph Hintermüller
Christoph Hintermüller, Köln

(brube) Ein wunderbarer Strauß von Adjektiven fallen dem begeisterten Zuhörer eines ungewöhnlichen Orgelkonzertes ein: herausragend, überraschend, einfühlsam, berauschend.

Christoph Hintermüller war die Freude und Hingabe zur Musik in seinem Spiel und in seinen begleitenden Erläuterungen zu den Orgelwerken anzumerken. Er spielte fast ausschließlich Werke von amerikanischen Komponisten, dem Namen nach meist unbekannte Künstler, aber deren Werke den meisten Zuhörern geläufig gewesen sein dürften. 

Es begann mit "Trumpet processional in G" von David German, ein kurzes, fanfarenartiges Stück, das den Abend mit triumphalen Klängen einläutete. Es folgte die Filmmusik der Filmtriologie "Herr der Ringe" (Filmmusik des kanadischen Komponisten Howard Shore), die mit einer reichen Klangvielfalt von Christoph Hintermüller auf der Eule-Orgel dargeboten wurde. 

Der folgende Komponist bediente dem Namen nach die gewohnten Erwartungen an ein Orgelkonzert: Johann Sebastian Bach. Das Stück (Fuge G-Dur, BWV 577), welches Hintermüller spielte, war aber für Bach keineswegs typisch, ein vituoses Frühwerk des noch jugendlichen Bach.

Danach wurde es ein wenig schottisch: "Highland Cathedral" von Michael Korb und Ulrich Roever, ein Stück, das wie der Organist verriet, zum einen im Kölner Dom als letztes Stück eines Orgeljahres gespielt wird und zum anderen fast zur schottischen Nationalhymne erkoren worden wäre.

Übrigens Nationalhymne: In diesem Konzert wurden noch zwei als Nationalhymne bekannten Stücke zu Gehör gebracht: Zunächst eine "Auftragsarbeit" von Christoph Hintermüller an Carson Coomann, der dieses kleine Werk zum Vorspielen an einer amerikanischen Musikakademie benötigte. Das Stück basiert auf dem Thema des 2. Satzes aus Joseph Haydens "Kaiserquartett", bei uns bestens bekannt als Melodie der deutschen Nationalhymne.

Bevor dann mit der "American Rhapsody" von Pietro Alessandro Yon eine weitere Nationalhymne zu Gehör kam, erklang noch einmal Filmmusik: Indian Jones, Filmmusik von John Williams. Auch hier konnte Hintermüller der Eule-Orgel Orgel-untypische, aber wunderbar klangreiche Facetten entlocken.

Das volumnöse Stück "American Rhapsody" glänzt mit verschiedenen teilweise bekannten Melodien. Es beginnt mit der Melodie, die bei uns als Weihnachtslied "O Tannenbaum" bekannt ist und endet schließlich mit der amerikanischen Nationalhymne, erhaben und mit vollem Pathos vorgetragen, so dass man es fast den US-Amerikanern gleichtun möchte, bei diesen Klängen aufzustehen.

Dies taten dann die begeisterten und wieder erfreulich zahlreich erschienenen Zuhörer am Ende dieses Konzertes und beklatschten ein ungewöhnliches, aber höchst unterhaltsames Orgelkonzert. Christoph Hintermüller bedankte sich mit einer Zugabe.

Aus der Zeitung

Gießener Allgemeine Zeitung, Nr. 29, Seite 27, Freitag, 03.02.2023

Filmmusik auf der Orgel

Ein ungewöhnliches Mittwochskonzert erlebten die Besucher in der Bonifatiuskirche. Auf der Eule-Orgel spielte Christoph Hintermüller unter anderem Musik aus Filmen wie »Herr der Ringe« oder »Indiana Jones«.