(brube) Dieses Gedicht der Klarinettistin Sigrun Felicitas Vortisch (Nürnberg), der Künstlerin des Juli-Mittwochskonzertes, beschreibt das Thema dieses Konzertes auf einfühlsame Weise. Zusammen mit dem Organisten Matthias Braun (Bad Neustadt s.S.) holten die beiden Künstler an diesem Sommerabend die Sterne vom Himmel und ließen sie wunderbar in der Bonifatiuskirche erstrahlen!
Die Musikliteratur bietet vielleicht kein sehr umfangreiches Repertoire an Stücken für Klarinette und Orgel, aber die beiden Künstler verstanden es, die vorgetragenen Stücke, meist der Romantik und ausgehenden Klassik gefühlvoll und zugleich mit klarer und virtuoser Ausdruckskraft zu präsentieren. Einige Stücke waren auch von Sigrun Felicitats Vortisch zusammen mit dem Erlanger Professor für Kirchenmusik Konrad Klek für die beiden Instrumente arrangiert worden.
Zunächst erklang das Cantabile h-moll von Jacques Nicolas Lemmens, für Klarinette und Orgel arrangiert. Es folgte ein Stück auf der Orgel mit triumphalem "britschem" Gepräge, das "Paean" von Percy Whitelock. Die anschließende Pastorale von Joseph Rheinberger hat ein idyllisch-schwelgerisches Thema, welches Rheinberger auch in seiner Weihnachtskantate "Der Stern von Bethlehem" verwendete.
Große Orgelmusik erklang mit Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge in a-moll, wobei hier besonders die Fuge mit ihrem markantem Thema dominiert. Wunderbar und eindrucksvoll vorgetragen von Matthias Braun.
Nun wurde das oben abgedruckte Gedicht von Sigrun Felicitas Vortisch durch Regionalkantor Michael Gilles vorgetragen. Die beiden Künstler vertonten anschließend äußerst gefühlvoll die Worte mit zu Herzen gehenden Klängen.
Es folgte die Méditation op. 20/1 von Alexandre Guilmant für Orgel und Klarinette, ein größer angelegtes, variables Werk. Hier erklang die Klarinette, wunderbar einfühlsam gespielt von Sigrun Felicitas Vortisch, mal fast klagend, dann wieder zuversichtlich und ungeheuer ausdrucksstark.
Das Marche Héroique von Herbert Brewer beginnt mit einem Fortissimo, in dem die ganze Ausdruckskraft der Eule-Orgel zum Klingen kommt. Es folgte ein leiser, meditativer Mittelteil, um dann schließlich mit einem majestätisch-erhabenen Schluss zu enden.
Das Schlussstück schließlich bildete den Höhepunkt an Präzision und Klangschönheit. Wolfgang Amadeus Mozarts Adagio aus dem Klarinettenkonzert in D-Dur bildete durch den wunderbaren und klangreinen Vortrag der Klarinettistin einen ungewöhnlich ergreifenden Abschluss.
Das sehr zahlreich erschienene Publikum bedankte sich mit stehendem Applaus bei den beiden Künstlern für dieses rundum gelungene und ergreifende Konzert. Diese wiederum bedankten sich mit einer schönen Zugabe.