Meisterwerke der Orgelliteratur

Datum:
Termin: Mittwoch, 01.11.23 - 19:00

Michael Gilles bot ein Feuerwerk an meisterlichen Orgelstücken auf der Eule-Orgel

Meisterwerke

Michael Gilles an der Eule-Orgel (c) brube
Michael Gilles an der Eule-Orgel

(brube) Unser Regionalkantor Michael Gilles erwies sich wieder einmal als Publikumsmagnet und meisterlicher Interpret großer Orgelwerke. Zirka 200 Zuhörer kamen zum 78. Mittwochskonzert in die St. Bonifatiuskirche, um einem Feuerwerk großer Orgelwerke zu zuhören, mitzuerleben und zu lauschen. In diesem Konzert wurde die ganze Bandbreite der Eule-Orgel von Michael Giller vorgestellt und meisterlich geboten. Dabei konnte man den Meister direkt auf einer großen Leinwand im Altarraum der Kirche bei seinem Spiel beobachten.

Es begann mit dem "Präludium in e-moll" von Nicolaus Bruhns. Diesem folgte die Fantasie G-Dur von Johann Sebastian Bach  mit dem Titel Piéce d'Orgue (BWV 572), der auf den französischen Stil des Stückes hindeutet. Beides Werke zu Beginn dieses großen Konzertes, die schön und präzise vom Organisten vorgetragen wurden.

Es folgte von César Franck "Prélude, Fugue et Variationen". Das Stück kreist um eine Meldodie, die sich immer wieder neu entfaltet und dahinfließt. Es lohnte sich dabei die Augen zu schließen und sich in den Fluß des Themas mitnehmen zu lassen.

Die "Sonate IV - Vater unser im Himmelreich" von Felix Mendelssohn- Bartholdy bildet zweifelsohne einen Höhepunkt des Konzertes. Diese Sonate ist eine Variationsfolge über den Luther-Choral "Vater unser im Himmelreich", wobei die 9 Strophen die Vater-unser-Bitten theologisch ausdeuten. Von Michael Giller sehr eindrücklich und höchst meditativ gespielt.

Das Pedalspiel... (c) brube
Das Pedalspiel...

Diesem Stück folgte ein weiterer Höhepunkt des Abends: Die "Apparition de l'Eglise éternelle" ("Die Erscheinung der ewigen Kirche") von Olivier Messiaen. Hier erwies sich die Eule-Orgel als großartiges Instrument der Musik von Messiaen. Wenn man sich auf die Musik Messiaens einlässt, entsteht ein Bild der mystisch verklärten Kirche, welches zugleich Wärme und Geborgenheit vermittelt, vom Organisten intensiv vorgetragen.

Das "Pière" (Gebet)  von Léon Boellmann folgte mit dem gefühlvollen Satz und einem lyrisch-schwelgerischen Thema, auch konnte man sich einfach hineinfallen lassen in die teils überschwengliche Melodie.

Mit den letzten drei Stücken des Abends wurde ein teils triumphierender, teils lyrischer Abschluss geboten. Zunächst von John E. West die "Orgelsonante in d-moll", dann die "h-moll-Tocata" von Eugéne Gigout und als Schlusspunkt das "VI. Final" aus der I. Symphonie von Louis Vierne. Auch hier zeigte Michael Gilles seine Spielfreude an der großen Orgel.

Das Publikum dankte mit stehendem Applaus, wofür sich der Organist mit einer Zugabe bedankte.