Michael Gilles (Orgel) und Markus Reich (Percussion) entfachten ein musikalisches Feuerwerk
(brube) Da haben sich für das Neujahrskonzert (dem 40. Mittwochskonzert) zwei Vollblutmusiker getroffen, beide Meister ihrer Instrumente.
Zunächst erklangen scheinbar irgendwo aus der Tiefe des Raumes der sehr gut besuchten Bonifatiuskirche (ca. 250 Besucher!) die Töne eines sphärisch klingenden Instruments, einer Berimbau. Markus Reich kam mit diesem Instrument, der Berimbau (ein Bogen mit einer Saite und einem ausgehöhlten Flaschenkürbis als Klangkörper; die Saite wird mit einem Stöckchen geschlagen), von der Empore der Kirche herunter und wanderte langsam damit vor zum Altarraum, wo verschiedene Schlaginstrumente bereitstanden. Aus den zunächst zarten Tönen wurden dann immer rhythmischere Klänge, die schließlich zum Rhythmus des bekannten und beliebten Bolero von Maurice Ravel anschwollen, jetzt von der Hopkins-Orgel (der kleineren der beiden Orgeln in St. Bonifatius) intoniert. Michael Gilles zeigte eindrucksvoll, dass diese "kleine" Orgel sehr wohl der anschwellenden und mächtig werdenden Musik von Marcel Ravel gewachsen ist.
In allen dargebotenen Stücken kamen die Schlagwerke, meisterlich von Markus Reich gespielt, zusammen mit einer der beiden Orgeln zum Einsatz. Mal war die Orgel das beherrschende Instrument, wie bei der Toccata und Fuge d-moll von J.S. Bach und der abschließenden Toccata aus der 5. Symphonie in F-Dur von Charles-Marie Widor, beide Werke auf der Eule-Orgel brillant von Michael Gilles gespielt. Und dann wieder diente die Hopkins-Orgel als Continuo zum virtuosen Schlagwerkspiel von Markus Reich mit zwei Improvistationen („Kakilambe“ und „Norbertamino“).
Das war ein besonderes und herausragendes Klangerlebnis mit dem das neue Jahrzehnt begonnen wurde und Freude auf weitere wunderbare Erlebnisse im Jahr 2020 macht.
Das Publikum bedankte sich mit lang anhaltendem und tosendem Applaus.