Sein und Ewigkeit

Datum:
Termin: Mittwoch, 06.11.19 - 19:30

38. Mittwochskonzert mit höchst anspruchvollem Orgelspiel

Prof. Hans-Jürgen Kaiser aus Fulda brachte Zuhörer zum Staunen

Prof. Hans-Jürgen Kaiser an der Eule-Orgel (c) brube
Prof. Hans-Jürgen Kaiser an der Eule-Orgel

Im Rahmen unserer Mittwochskonzerte wurde am 06. November ein höchst anspruchsvolles Konzert geboten. Prof. Hans-Jürgen Kaiser, Domorganist am Fuldaer Dom, spielt mit einer selten zu hörenden Prägnanz und zugleich wunderbaren Dynamik. Das Konzert begann mit einem in dunklen Klangfarben gehaltenem, arkadisch bestimmten Anbetungsstück von Oliver Messiean, das "Livre du Saint Sacrement". Es folgte eine Bearbeitung des gregorianischen Hymnus "Veni Creator Spiritus" von Nicolas de Grigny, einfühlsam und sehr präzise vom Organisten vorgetragen. Als einen Höhepunkt des Orgelkonzertes ist die Interpretation von Johann Sebastian Bachs Toccata mit Fuge in d-Moll (BWV 565) zu bezeichnen. Das bekannte und oft gespielte Stück wurde hier mit einer selten zu hörenden Klarheit vorgetragen. Dieser Vortrag wäre eines Livemitschnittes würdig gewesen! Dann spielte H.-J. Kaiser ein weiteres Orgelwerk von Oliver Messiean mit dem Titel "Aparition de l'Eglise étenel" ("Das Erscheinen der ewigen Kirche"). Hier arbeitete der Organist sehr einfühlsam das Entstehen und Vergehen dieses virtuellen Kirchenbaus mit crescendi und decrescendi heraus. Im Anschluss zeigte Hans-Jürgen Kaiser mit seiner Improvisation eines Kirchenliedes, dass er ein Meister dieses Faches ist und so  entwickelte sich seine Improvisation zu einem in sich geschlossenen Werk. Zum Abschluss erklang der Choral in a-Moll von Cesar Franck, welches Parallelen zum Präludium in a-Moll von J.S.Bach aufweist. Auch hier zeigte sich Hans-Jürgen Kaiser als präziser und zugleich einfühlsamer Interpret. Das zahlreich erschienene Publikum danke dem Meister mit anhaltendem Applaus.

(brube)