Liebe Schwester, lieber Bruder
Wie viele Menschen haben sich zum Anfang des Jahres 2023 Frieden gewünscht.
Und was ist daraus geworden?
Der Ukraine-Krieg tobt weiter und kein Ende ist in Sicht.
Ja, es wurde sogar noch schlimmer: Seit dem 7. Oktober 2023 kommt ein weiterer Krieg dazu in Israel und im Gazastreifen, dessen Verlauf und Ausgang völlig offen ist.
Schauen wir dann noch auf die Probleme und Sorgen in unserem Land und in unserer Kirche, dann frage ich mich oft:
Warum ist die Welt so aus den Fugen geraten?
Den Versuch einer Antwort nennt uns eine Lied-Strophe aus dem Stundengebet der Kirche.
Da heißt es:
„Du starker Gott, der diese Welt im Innersten zusammenhält,
du Angelpunkt, der unbewegt den Wandel aller Zeiten trägt.“
Was passiert, wenn wir Gott aus unserer Welt hinausdrängen; wenn wir Gott nicht brauchen, damit er die Welt zusammenhält?
Die Welt wird erschüttert und fängt an zu zerfallen.
Könnte es Gott heute nicht genau so zumute sein, wie es im ersten Buch der Bibel heißt?
„Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit des Menschen zunahm . . . Da reute es den Herrn, auf der Erde den Menschen gemacht zu haben, und es tat seinem Herzen weh.“ (Gen 6,5f)
Ich bin mir sicher, dass Gott über den Unfrieden, die Orientierungslosigkeit und die Selbstüberschätzung des Menschen sehr traurig ist. Aber er lässt uns nicht allein in dieser Dunkelheit.
In Jesus Christus macht Gott einen neuen Schritt auf uns zu. In Jesus Christus schenkt er uns ein Licht, das Hoffnung verbreitet.
Dieses Kind, das vor über 2000 Jahren zu uns kam, um die Welt zu verändern, musste schon kurz nach der Geburt nach Ägypten fliehen, um dem brutalen König Herodes zu entkommen.
Als Erwachsener hat Jesus den Menschen in Wort und Tat gezeigt, wie durch gute Taten und gelebte Nächstenliebe die Welt sich zum Guten verändert. Dazu ist er in die Welt gekommen.
Er wollte den Menschen zeigen, dass Liebe die Kraft ist, die die Welt im Innersten zusammenhält.
Deswegen ist Weihnachten für uns ein Fest der Hoffnung, der Liebe und des Friedens.
Jetzt braucht Jesus Christus „nur“ noch Menschen, die mit ihm gehen, die den Frieden wollen, die Menschen guten Willens.
Und damit wird das Weihnachtsfest für uns alle eine persönliche Anfrage Jesu an uns:
Ich danke ihnen allen am Ende dieses Jahres, für ihr treues Mitgehen, ihr Gebet. Gott halte stets seine schützende Hand über sie und all die Menschen, die mit ihnen verbunden sind.
So wünsche ich Ihnen und ihren Angehörigen,
ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das vor uns liegende Jahr 2024, vor allem den Frieden unter den Menschen, den nur Gott allein schenken kann.
In dankbarer Verbundenheit,
Ihr Pfarrer Willi Gerd Kost