KEB Südhessen:Exkursion: Blickpunkt Moderne – Studienfahrt nach Mannheim
Vor 100 Jahren fand in der Mannheimer Kunsthalle mit „Die Neue Sachlichkeit“ eine wegweisende Ausstellung statt, die unterschiedliche Strömungen der in den Zwanzigerjahren aktuellen figurativen Kunst wie einen strengen, wirklichkeitsnahen Realismus, den ins Phantastische übergehenden Surrealismus und den überzeichnenden Verismus erstmals gemeinsam vorstellte. Der damalige Kunsthallendirektor Gustav Friedrich Hartlaub prägte den Ausstellungstitel, der für eine ganze Kunstbewegung stehen sollte. Kuratorin Dr. Inge Herold präsentiert eine umfassende künstlerische Bestandsaufnahme der Neuen Sachlichkeit, die über eine Rekonstruktion der ursprünglichen Ausstellung weit hinausgeht. So nimmt sie zahlreiche bedeutende Künstlerinnen auf, die damals noch nicht zu sehen waren und zeigt den aktuellen Stand der Forschung. Mit 200 Arbeiten von annähernd 100 Künstler*innen von nationalen und internationalen Leihgeber*innen sowie aus der eigenen Sammlung, u.a. von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Hannah Höch, Alexander Kanoldt, Lotte Laserstein, Jeanne Mammen, Christian Schad, Rudolf Schlichter und Georg Schrimpf.
Flankierend widmet sich die Ausstellung SACHLICH NEU in den rem-Stiftungsmuseen den herausragenden deutschen Fotografen der Weimarer Zeit August Sander (1876 – 1964) und August Renger-Patzsch (1897 – 1966), die Menschen und Landschaften in ihrem gesellschaftlichen Umfeld zwischen den beiden Weltkriegen dokumentierten und porträtierten. Kurator Prof. Claude W. Sui stellt ihnen den international renommierten Hasselblad-Preisträger Robert Häusser zur Seite, welcher viele Jahrzehnte in Mannheim lebte und der im November 2024 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Seine Fotokunst im Stil des „Magischen Realismus“ und der „Subjektiven Fotografie“ weist beeindruckende und überraschende Übereinstimmungen mit den Arbeiten von Sander und Renger-Patzsch auf: alle drei Fotografen lebten in Nachkriegszeiten, in Epochen der Visionen und des Umbruchs, und zeichneten in ihren ruhig und klar aufgebauten, auch geheimnisvollen, ikonischen Fotografien ein Bild des Daseins zwischen Optimismus, Melancholie und Skepsis.
Die Fahrt wird begleitet von der Mannheimer Kunsthistorikerin Ursula Dann, die vor dem Besuch der Ausstellung in der Kunsthalle eine Einführung in die Neue Sachlichkeit geben wird. Nach einer individuellen Besichtigung der Kunsthalle am Vormittag steht der Nachmittag im Zeichen der Fotografie-Ausstellung SACHLICH NEU in den Reiss-Engelhorn-Museen, die Frau Dann in einer Führung näher erläutert.
Treffpunkt: 10:20 Uhr – Kunsthalle Mannheim, Friedrichsplatz 4, 68165 Mannheim
Ablauf des Tages:
• 10:30 Uhr: Begrüßung und Einführung zur Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ durch Frau Ursula Dann im Atrium der Kunsthalle Mannheim
• 11:00 Uhr: Individueller Rundgang durch die Ausstellung in der Kunsthalle
• 12:30 Uhr: Mittagspause (individuell gestaltbar)
• 14:00 Uhr: Führung durch die Ausstellung „SACHLICH NEU“ in den rem-Stiftungsmuseen
• ab 15:00 Uhr (optional): Individuelle Erkundung der Ausstellung „SACHLICH NEU“
Alternativ: Besuch weiterer Ausstellungen, z. B. „Carl Theodor“
Unkostenbeitrag: 30€
Wenn Sie sich in einer besonderen sozialen Situation befinden, kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail. Wir finden gemeinsam eine Möglichkeit für eine vergünstigte Teilnahmegebühr.
Anmeldung
Exkursion: Blickpunkt Moderne – Studienfahrt nach Mannheim
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