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KEB Südhessen:Online-Vortrag: Künstlerinnen! - Frauen machen Kunst! Positionen nach dem Zweiten Weltkrieg.

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Datum:
Mittwoch, 8. November 2023 19:00 - 20:30
Art bzw. Nummer:
kunsthistorischer Vortrag
Von:
Ursula Dann
Ort:
online via Zoom

Künstlerinnen! - So heißt unsere aktuelle kunsthistorische Themenreihe.
Frauen werden zunehmend als Kunstschaffende wahrgenommen. Über Jahrhunderte hinweg standen sie im Schatten männlicher Bezugspersonen, Gönner, Lehrer. Aktstudien waren ihnen lange Zeit verwehrt, sie mussten eigene künstlerische Themen setzen.  Wenige der frühen herausragenden Arbeiten sind in der Öffentlichkeit bekannt geworden, etwa die lebendigen Pflanzen- und Insektendarstellungen der aus Frankfurt stammenden Zeichnerin und Grafikerin Maria Sibylla Merian. An den Fürstenhöfen des 18. und 19. Jahrhunderts machten sich erfolgreiche Porträtistinnen wie Elisabeth Vigée-Lebrun und Angelika Kauffmann einen Namen.

Erste Künstlervereinigungen von Frauen und Vereine bildeten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In privaten Akademien war es um 1900 einzelnen Frauen möglich, sich (von Männern) ausbilden zu lassen.  Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Sonia Delaunay-Terk und Alexandra Exter gehörten zur internationalen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Schwedin Hilma af Klint gab ihre außergewöhnliche, unter spiritistischem Einfluss erschaffene Malerei, die raumgreifende Bildwelten der Pop Art und abstrakten Kunst vorwegnahm, erst nach ihrem Tod der Öffentlichkeit frei. Im Bauhaus unterrichteten Männer, doch traten Frauen in Kunst, Architektur und Design verstärkt hervor. Die Surrealistin Meret Oppenheim spielte bei „Frühstück im Pelz“, einer mit Fell überzogenen Teetasse, mit weiblichen Stereotypen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen Künstlerinnen mit aufsehenerregenden Aktionen und Werken, Niki de Saint Phalle rief etwa in ihren „Schießbildern“ und „Nanas“ Farb- und Gefühlsexplosionen hervor. Erst in hohem Alter wurde die französisch-amerikanische Bildhauerin Louise Bourgeois mit ihren beeindruckenden, teils angsteinflößenden raumgreifenden Installationen und Skulpturen bekannt. Frauen gehen öffentlich an ihre (und unsere) körperlichen und seelischen Grenzen, überschreiten sie auch wie die Aktionskünstlerin Marina Abramovic´. Heutige „Stars“ wie Rebecca Horn oder Alicja Kwade überraschen mit geheimnisvollen Raumarbeiten. Monira al Qadiri, Multimediakünstlerin, die in Kuwait aufwuchs, verweist auf Verwerfungen in der globalisierten Welt und auf die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten. Wird die Unterscheidung in „männliche“ und „weibliche“ Kunst weiterhin Bestand haben?

Es bleibt spannend. Leben und Werke bedeutender Künstlerinnen, aber auch die Rolle der Frau als „Muse“ und Kunstförderin stehen im Mittelpunkt der Online-Vortragsreihe von Kunsthistorikerin Ursula Dann.

 

Termin: 8. November, 19 - 20:30 Uhr

Unkostenbeitrag: 6 Euro pro Vortragsabend oder 18 Euro für die gesamte Vortragsreihe (4 Vorträge)

weitere Termine der Reihe
 13. Dezember: Künstlerinnen – Kunstschaffende - Kunstwelt: Tendenzen der Gegenwart (für weitere Informationen: hier klicken)

10+ Plätze frei

Anmeldung 

Online-Vortrag: Künstlerinnen! - Frauen machen Kunst! Positionen nach dem Zweiten Weltkrieg.  

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