Markus Horn war und ist einer der wichtigsten Personen auf dem Pastoralen Weg im Dekanat. Er hat unter anderem an der Projektplanung maßgeblich mitgearbeitet und war Miglied in allen drei Teilprojektteams Diakonie. Hier stellt er sich mit dem Fragebogen vor.
Als Kind schwankte ich zwischen Konditor und Maschinenschlosser. Eine Lehre habe ich dann als Werkzeugmacher abgeschlossen und wollte eigentlich Maschinenbau studieren. Wenn nicht Gemeindereferent … dann wäre ich wahrscheinlich noch immer in diesem Bereich tätig.
Das Evangelium ist die Botschaft vom Sieg des Lebens über den Tod. Kirche wird sich verändern, sie hat sich immer verändert. Der Kern, das unser Gott ein Gott des Lebens ist, bleibt. Kirche wird dort lebendig bleiben, wo sie dem Leben und den Menschen dient.
Berufung heißt für mich: die mir geschenkten Charismen und Fähigkeiten mit Engagement und „Herzblut“ für die Botschaft des Evangeliums einzusetzen und aus meinen Glauben das Leben zu gestalten.
Der Pastorale Weg im Bistum Mainz hat und wird in den nächsten Jahren unsere Kirche und unsere Gemeinden grundlegend verändern. Aus meiner Sicht wird mehr denn je die Verantwortung für die Lebendigkeit der Gemeinden auf die Gläubigen und die Gemeindemitglieder übertragen.
Alarmierend empfinde ich die hohe und weiter steigende Zahl der Menschen, die sich von der Kirche abwenden. Ich denke, dass die Kirche kleiner wird.
Es wird Orte geben, an denen es gelingt, das Evangelium glaubwürdig mit dem Leben der Menschen in Verbindung zu bringen und die Offenheit, Pluralität und Menschennähe der Botschaft Jesu zu leben. Andere Orte werden von der kirchlichen Landkarte verschwinden.
Die vielen Veränderungen, die derzeit angestoßen werden im Blick auf den Start der Phase II des Pastoralen Weges.
Ein konkretes Ziel ist, dass in allen neuen Pastoralräumen in der Wetterau der Caritasverband in den Projektgruppen Sozialpastoral vertreten ist und dass es gelingt diakonisches Denken in den neuen Pastoralräumen als Grundhaltung im pastoralen Handeln zu verankern.
2014 habe ich für das Bistum Mainz und das Dekanat Gießen die kirchliche Beteiligung an der Landesgartenschau begleitet.
In den zurückliegenden Diakonie Arbeitsgruppen in den drei künftigen Pfarreien habe ich sehr viele, vor allem ehrenamtliche Frauen und Männer erlebt, die sehr engagiert und fokussiert über diakonische Schwerpunkte und Aktivitäten ihrer Gemeinden beraten haben. Ich sehe in diesen Menschen ein großes Potential für den weiteren Weg.
Nachhaltig beeindruckt hat mich der Prozess, wie das Dekanat, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, zu einer gemeinsamen Entscheidung zur Strukturierung der künftigen Pfarreien gefunden hat.
Schade, dass das Dekanat im Sommer aufgelöst wird.
Solche Fragebögen 😉
Am meisten sicherlich meine Eltern und ihre Erziehung. Prägend waren daneben auch die Ökumene in unserem Dorf, die Verbindung ins evangelische Pfarrhaus und der damalige Pfarrer auf meiner ersten Stelle als Gemeindereferent.
Dass er immer den Menschen in den Blick genommen hat, auch wenn er dadurch mit Ordnungen, Gesetzen oder Konventionen in Konflikte geraten ist.
Die Frage ist für mich derzeit schwer zu beantworten. Vorherrschend sind gerade die vielen Skandale, sie starren (Macht-)Strukturen und die Schwerfälligkeit sich für echte Reformen zu entscheiden.
Faszinierend ist die katholische Kirche als weltumspannendes Netzwerk und der Papst, der, wie kaum ein anderer zuvor, uns auffordert in erster Linie die Armen und die Ausgeschlossenen in den Blick zu nehmen.
All die Menschen, die krank geworden sind, weil wir als Kirche sie aufgrund ihrer Lebensführung, ihrer sexuellen Identität oder Orientierung mit einem Stigma belegt und ausgeschlossen haben. Ihnen würde ich gerne sagen: Ihr seid Kinder Gottes und Gesegnete!