Der Altarbereich steht für das Göttliche. In der Stephanskirche ist er besonders herausgehoben durch das Heilig Geist Fenster. Theologisch wird damit ausgesagt, dort wo das Brot und der Wein in Leib und Blut Jesu Christi gewandelt wird bedarf es des Geistes Gottes um dies nachvollziehen zu können. Da der Geist Gottes nicht personal ist, sind diese Fenster von dem Künstler abstrakt – aber sehr lichtdurchlässig gestaltet worden.
Kirchenführer St. Stephan
Das Altarfenster
Erstes Seitenfenster
Die ersten beiden Seitenfenster stellen den Übergang zum Weltlichen dar. Der Engel steht sowohl für die Verkündigung als auch für den Tabernakel und das himmlische Brot. Die Begegnung von Maria und Elisabeth stehen für Beziehungen. Denn der christliche Glaube hat immer mit Beziehung zu tun: Beziehung zwischen Gott und uns Menschen sowie von uns Menschen untereinander.
Zweites Seitenfenster
In der zweiten Bildergruppe wird die Taufe Jesu dargestellt. Hier sei auf die Farben hingewiesen: Rot, Blau, Grün, Gelb und Weiß gelten als Farben, die das Reich Gottes, seine Liebe (rot), seinen Himmel (blau) und die Hoffnung (grün) auf das ewige Leben symbolisieren. Gelb und Weiß stehen für das Absolute, das Göttliche, die Vollkommenheit und Reinheit, die wir bei Gott erleben. Weiß bedeutet darüber hinaus die ungebrochene Fülle des Lichtes, das Hereinbrechen des Göttlichen in die Welt. Die etwas abseits stehenden Menschen zeigen Personen, die dem Glauben gegenüber distanziert sind.
Drittes Seitenfenster
Im dritten Bilderpaar predigt Jesus das Reich Gottes. Die verschiedenen Farbtupfer deuten an, dass er Menschen berühren kann und will. Das Reich Gottes ist aber nicht nur Friede und Freude. Daher korrespondiert dieses Bilderpaar mit dem Kreuzweg auf der gegenüberliegenden Seite. Denn auch Leid und Schmerz gehören zu unserem Leben.
Viertes Seitenfenster
In der letzten Bildergruppe auf der Seite werden wir Christen daran erinnert wie die Apostel zu Menschenfischer zu werden. Sie sind dem Ausgang nahe. Wir sollen als seine Zeugen in der Welt leben.
Rundfenster über Empore
Nicht gleich sichtbar ist das Rundfenster zur Auferstehung auf der Empore. Dieses deutet an, wer an Christus glaubt, hat das Licht der Welt bereits in sich. Es steht dem Kreuz gegenüber, dass an der Wand des Altares hängt, gemäß dem Wort aus dem Joh.-Evangelium: „Ich habe die Welt besiegt und auch ihr sollt sie besiegen!“
Geschichte St. Stephan
Zeittafel:
1948: Mit Gründung der Siedlung St. Stephan beginnt auch die Geschichte der Gemeinde St. Stephan
1948: Pfarrer Peter Schröder leitet die Gemeinde St. Stephan
März 1949: Erster Gottesdienst in der 1. Notkirche - einer halbrunden Wellblech-Nissenhütte
Januar 1950: Einweihung der 2. Notkirche
Dezember 1951: Errichtung eines Glockenturms mit dem St. Stephans-Glöcklein (Glöckchen eines Rheinschiffes)
April 1954: Einweihung der St. Stephans-Kirche
Weiterentwicklung der Kirchengemeinde und der Kirche
1961: Anschaffung des 4 stimmigen Geläutes aus Stephansglocke, Albertusglocke, Madonnenglocke und Petrusglocke
Dezember 1963: Die neue Walker-Orgel mit 11 Registern wird eingeweiht
1964: Pfarrer Ferdinand Binot tritt die Nachfolge an und bleibt bis zu seinem frühen Tod Pfarrer in St. Stephan
1973: Die Altarraumfenster des ungarischen Künstlers Josef de Ponte werden vom Frauenkreis gespendet
1975: Renovierung der Kirche, der neue Natursteinaltar wird aufgestellt
1978: Das Holzkreuz des tschechischen Bildhauers Ludék Tichy, die Weihwasserbehälter und das Ambo kommen hinzu
1984: Pfarrer Anton Keindl wirkt als Pfarrer in St. Stephan
April 1991: Das neue Pfarrzentrum wird eingeweiht
September 1993: Pfarrer Leonard Heckmann übernimmt die beiden Gemeinden St. Stephan und Hl. Kreuz. Damit beginnt die gemeinsame Geschichte beider Gemeinden
Die Geschichte der Pfarrer von St. Stephan wird in einem interessanten Artikel von Wolfgang Bassenauer beschrieben, der im Rahmen der 70 Jahr-Feier von St. Stephan im Griesheimer Anzeiger veröffentlicht wurde