Licht. Frieden. Ruhe. Das sind die Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, wenn man an einem Sonntagabend die Kirche betritt, um am Taizé-Gebet teilzunehmen.
Diese Gottesdienste sind in Anlehnung an die Lichtfeier in Taizé gestaltet. Dort wird Ökumene gelebt, seit Frère Roger Schutz sich 1940 in dem kleinen Ort nahe der damaligen französischen Demarkationslinie niederließ, um Menschen zu Hilfe zu kommen, die Schweres durchmachen mussten.
Heute zählt die Communauté de Taizé an die hundert Brüder, Katholiken und Mitglieder verschiedener evangelischer Kirchen. Sie stammen aus über fünfundzwanzig Ländern. Durch ihr Dasein selbst ist die Communauté ein konkretes Zeichen der Versöhnung unter gespaltenen Christen und getrennten Völkern.
Mit den Jahren nahm die Zahl der jungen Gäste in Taizé zu; sie kommen von allen fünf Kontinenten, um an den wöchentlichen Jugendtreffen teilzunehmen.
In „Gott kann nur lieben" hat Frère Roger gesagt: „Jene Eingebung hat mich seit meiner Jugend wohl nie mehr verlassen: Ein Leben in Gemeinschaft kann ein Zeichen dafür sein, dass Gott Liebe und nur Liebe ist. Allmählich reifte in mir die Überzeugung, dass es darauf ankam, eine Gemeinschaft ins Leben zu rufen, eine Gemeinschaft von Männern, die entschlossen sind, ihr ganzes Leben zu geben, und die versuchen, sich stets zu verstehen und zu versöhnen. Eine Gemeinschaft, in der es im Letzten um die Güte des Herzens und die Einfachheit geht."
Diesen Geist von Taizé möchten die abendlichen Gottesdienste aufnehmen. Ein Meer von Teelichtern und Kerzen erleuchtet die Kirchen stimmungsvoll und verbreitet eine wohltuende Atmosphäre. 4 Gottesdienste im Jahr finden abwechselnd in der evangelischen und katholischen Kirche statt. Beginn ist üblicherweise um 17.30 Uhr mit einer Einstimmung, um 18.00 Uhr fängt der Gottesdienst an. Die Bibeltexte richten sich nach den thematischen Schwerpunkten, im letzten Jahr waren das „Im Anfang war das Wort" und „Ut unum sint - damit ihr eins seid". Die Vorbereitung liegt in den Händen von Pfarrvikar Raphael Eckert-Heckelmann. Für die musikalische Begleitung kommen meist Gitarre, Klavier und/oder Querflöte zum Einsatz. Kennzeichnend für die Lieder sind häufige Wiederholungen, die für eine meditative Stimmung sorgen. Lieder, Impulse, Meditationen und Stille wechseln einander ab und bringen den Geist von Taizé auch ein wenig nach Weiterstadt. Die Fürbitten werden entweder laut oder auch in Stille von den Mitfeiernden formuliert; für jede Fürbitte wird ein Teelicht angezündet.
Wir laden Euch und Sie von Herzen ein, am nächsten Taizé-Gottesdienst teilzunehmen, ebenso zum gemütlichen Beisammensein, das jedes Taizé-Gebet beschließt.
Maria Lorenz
Die Termine entnehmen Sie bitte dem jeweils aktuellen Pfarrblatt.