Eine gute Wahl! Neuer Pfarrpatron steht fest

גבריאל (gabri´el) heißt übersetzt „Mann Gottes, Stärke Gottes oder 'Gott hat sich stark gezeigt'“. Er taucht an entscheidenden Stellen im Neuen Testament auf.
Im Tempel kündigt er dem Priester Zacharias die Geburt seines Sohnes Johannes, des späteren Täufers an – des Pfarrpatrons von Weiterstadt. Diese ist ganz unwahrscheinlich, sind er und seine Frau doch im vorgerückten Alter.
Sechs Monate später erscheint er in Nazareth Maria – der Patronin der Griesheimer Pfarrgemeinde – um ihr die Geburt Jesu anzukündigen. Diese ist noch unwahrscheinlicher, ist sie doch Jungfrau und gedenkt offenbar, es zu bleiben (vgl. Lk 1, 5-80).
Zwischen unseren beiden Gemeinden ist er damit die verbindende Gestalt.
Ein Erzengel als Pfarrpatron?

Gehört so etwas nicht in die Welt der Märchen? So werden nicht wenige fragen. - Interessanterweise gibt es heute viele, die die Möglichkeit außerirdischen Lebens grundsätzlich bejahen, auch wenn wir darüber nur wenig wissen. Lange waren auf der Erde Bakterien unbekannt – bis das Mikroskop sie sichtbar machte. Gut möglich, dass in der kaum erforschten Tiefseewelt noch viele weitere Geschöpfe existieren. Für die Welt Gottes sollte das aber nicht gelten dürfen? Warum?
Noch interessanter ist, wofür Gabriel steht. Er vermittelt einen Gott, der immer wieder für Überraschungen gut ist und für unmöglich Gehaltenes ins Werk setzt. Seine Hauptaufgabe ist es, wichtige Nachrichten zu überbringen und auch, die Menschen zu ihrer Bestimmung zu führen. Im Islam, wo er unter dem arabischen djibril bzw diabra'il firmiert, gilt er sogar als Überbringer des Koran. Für alle Dinge, die mit Kommunikation zu tun haben, angefangen von der Post bis hin zu den Nachrichtendiensten, ist er Schutzherr. Auch für die Müllmänner ist er zuständig - was angesichts der Qualität vieler heutiger Nachrichten niemanden mehr verwundern kann.
Vielleicht kann der neue Pfarrpatron uns anleiten, Gott auch durch uns sprechen zu lassen. Außergewöhnliche Erfahrungen brauchen wir dazu gar nicht. Die Frage „Was würde Jesus zu diesem Menschen oder dieser Situation sagen?“, reicht schon. Und es wäre ziemlich spannend, zu erleben, welche Botschaften dann unser Innerstes vernimmt...!