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Das Kirchenjahr endet:Christkönig

Christkönig
Am letzten Sonntag des Kirchenjahres, dem Sonntag vor dem ersten Advent, diesmal also am 25. November 2025, feiert die katholische Kirche das Hochfest Christkönig. Dieses Fest markiert das Ende des Kirchenjahres und lenkt den Blick der Gläubigen auf die Königsherrschaft Jesu Christi.
Datum:
23. Nov. 2025
Von:
Markus Schenk

Das klassische Bild des Christkönigsfestes scheint mit der Zeit in den Hintergrund getreten zu sein. Die Vorstellung von Jesus als Herrscher, der auf einem Thron sitzt, als allmächtiger Himmelsfürst, der eines Tages zur Erde zurückkehren und über die Menschen herrschen wird, wirkt heute fremd. Gerade in einer Zeit, die von Demokratie und Gewaltenteilung geprägt ist, kann diese Vorstellung leicht missverstanden werden. Die Geschichte hat uns gelehrt, dass die Herrschaft eines Einzelnen selten friedlich endet.

Papst Pius XI. führte das Fest im Jahr 1925 ein. In politisch schwierigen und unsicheren Zeiten wollte er die Katholiken an den Herrschaftsanspruch Jesu erinnern und ihnen auf diese Weise Hoffnung auf eine bessere Zukunft schenken. Die Einführung des Festes war somit auch ein Zeichen der Ermutigung und des Vertrauens in die göttliche Führung.

Wie wichtig das Christkönigsfest nur zehn Jahre später werden sollte, konnte Papst Pius XI. damals nicht ahnen. Während der Zeit des Nationalsozialismus entwickelte sich dieser Tag zu einem bedeutenden Symbol des Widerstands. Junge Katholiken nutzten die Feier, um ein klares Zeichen gegen den Führerkult zu setzen. Im Rahmen des sogenannten "Bekenntnistags der Jugend" marschierten katholische Jugendverbände mit eigenen Fahnen und Uniformen durch die Städte und demonstrierten so ihren Glauben und ihre Haltung.

Seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wird die Königswürde Jesu am 34. Sonntag im Jahreskreis gefeiert, also genau eine Woche vor dem ersten Advent. Das Kirchenjahr endet für alle Gläubigen mit einer optimistischen Botschaft: Unabhängig davon, wie schwierig die Umstände auf der Erde auch sein mögen, bleibt die Hoffnung auf die Herrschaft des "guten Königs" Jesus stets bestehen.

Impuls zum Hochfest Christkönig

Was für ein Gott

Was bist du für ein Gott,
dass du dich als der Höchste
so tief zu uns Menschen
herabneigst, um uns nahe
zu sein als einer von uns?

Was bist du für ein Gott,
dass du als der Größte
ein kleines Kind wirst,
um uns zu lehren, dass
wir alle deine Kinder sind?

Was bist du für ein Gott,
dass du als der Stärkste
so viel Schwäche zeigst,
damit wir uns der eigenen
Schwächen nicht schämen?

Was bist du für ein Gott,
dass du als der Mächtigste
so wehrlos und ohnmächtig
auftrittst, um uns den Weg
gewaltloser Liebe zu weisen?

Was bist du für ein Gott,
dass du als der Reichste
eine solche Armut wählst,
damit wir deinem Beispiel
folgen, um als Kirche der
Armen zu leben?

Text: Paul Weismantel
In: Pfarrbriefservice.de