Katholische Christen aus dem Kreis Groß-Gerau kamen zur Wallfahrt in Maria Einsiedel zusammen:„Der Friede beginnt bei mir“
Das offizielle Programm startete am Vormittag um 11:00 Uhr mit dem Pilgerweg. Dieser führte eine 15-köpfige Gruppe, mit Pfarrer Clemens Wunderle (Gernsheim) an der Spitze, vom Wegekreuz über die Lourdes Kapelle bis zur Pilgerkapelle von Maria Einsiedel. In der Kapelle gab es dann, gemeinsam mit inzwischen weiteren eingetroffenen Gläubigen, die Möglichkeit zur Teilnahme an der Marienandacht, die von Pfarrer Christof Mulach (Nauheim / Königstädten u. Mörfelden-Walldorf) gestaltet wurde.
Bevor um 13:00 Uhr die Trostandacht von Dr. Peter A. Schult in der Kapelle begann, nutzten die nun zahlreicher gewordenen Anwesenden die Pause, um ihr Mittagessen einzunehmen. Da das Jugendhaus auch in diesem Jahr leider kein Mittagessen für die Pilger anbieten konnte, war wieder Selbstversorgung angesagt.
Bereits am Morgen, gegen 09:00 Uhr, starteten 15 Radwallfahrer in St. Walburga Groß-Gerau, wo ihnen Pfarrer Joachim Respondek zuvor den Reisesegen spendete. Die Radwallfahrt stand dieses Jahr unter dem Leitwort: „Macht Frieden!“ Ihr Weg führte sie zunächst nach Büttelborn – zu einer Unterkunft, in der aus der Ukraine geflüchtete Menschen leben. Diese zeigten beeindruckt von der Solidarität der Radwallfahrer und wie diese sich für den Frieden einsetzen. Umgekehrt waren die Radfahrer tief beeindruckt und betroffen von dem, was die Geflüchteten berichteten. Bei einem weiteren Zwischenstopp auf dem Kühkopf, stellte sich die Friedensinitiative Pax Christi den Mitradelnden vor. Nachdem die Gruppe den Wallfahrtsort erreichte, erinnerte Rudi Münzer an den 1941 von der Gestapo verhafteten Pater Dionys, der 1943 im KZ Dachau verstarb.
Aufgrund der kühlen Temperaturen musste der Wallfahrtsgottesdienst diesmal wieder in der Pilgerhalle stattfinden. Der größte Teil der ca. 130 Pilgerinnen und Pilger, die daran teilnahmen, waren nur zum Gottesdienst gekommen. Hauptzelebrant und Prediger war Prof. Dr. em. Richard Hartmann, der viele Jahre im Bistum Fulda gewirkt hat und nun wieder in seiner Heimatstadt Bensheim lebt. Konzelebranten waren Priester aus dem Kreis Groß-Gerau, dabei war jeder der vier Pastoralräume vertreten. Diakon Günter Seemann verkündete das Evangelium und assistierte.
Vor dem Altar stand die Wanderfriedenskerze, die am kommenden Wochenende (22.09.) im Pastoralraum Groß-Gerau Mitte unterwegs sein wird. Zuerst in der Pfarrgruppe Nauheim / Königstädten und am Nachmittag in der Pfarrgruppe Groß-Gerau / Büttelborn. Die von Frauen aus Raunheim gestaltete Kerze, begleitete zuvor die Radwallfahrer auf ihrem Weg nach Maria Einsiedel.
Zu Beginn des Wallfahrtsgottesdienstes berichtete Ingrid Reidt (Betriebsseelsorge u. Pax-Christi Gruppe Südhessen) über die Radwallfahrt und die damit verbundenen Begegnungen. In seiner Predigt griff Prof. Hartmann die beiden Leitworte auf und verknüpfte sie miteinander. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgte die Gruppe Wallfahrts-Sound 2024 unter der Leitung von Albert Kobinger (Riedstadt). Mit der Kollekte soll das gemeinschaftliche israelische Dorf Neve Shalom / Wahat al-Salam unterstützt werden. Gegründet wurde das Dorf 1970 auf Initiative des Dominikanerpaters Bruno Hussar von jüdischen und arabischen (muslimischen und christlichen) Bürgen. Es gilt als ein Beispiel für eine friedliche Koexistenz von verschiedenen Glaubensrichtungen.
Mit Kaffee und Kuchen, vorbereitet von Mitgliedern der Pfarrgruppe Nauheim / Königstädten, endete das offizielle Programm. Dabei nutzten noch viele der Anwesenden, die Möglichkeit zu Begegnung und Austausch.