Gebetswoche für die Einheit der Christen 2024:„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben… und deinen Nächsten wie dich selbst" (Lk 10,27)
Der zentrale Gottesdienst der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen wird am Sonntag, dem 21. Januar 2024, um 17.00 Uhr, in der Kathedrale der Rumänisch-Orthodoxen Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa in Nürnberg gefeiert. Im Mittelpunkt des in Burkina Faso erarbeiteten Gottesdienstes steht ein Satz aus der biblischen Erzählung des barmherzigen Samariters, der zum Überwinden von sozialen Spaltungen auffordert: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukasevangelium Kapitel 10, Vers 27). Die Predigt hält der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron.
Burkina Faso im Fokus
Vorbereitet wurden die Materialien zum ökumenischen Gottesdienst zunächst in Burkina Faso von einem Team, in dem verschiedene christliche Traditionen Westafrikas vertreten waren und das von der katholischen Gemeinschaft Chemin Neuf (GCN) unterstützt wurde. Im Anschluss griff ein internationales, multikonfessionelles Team die Anregungen auf und erstellte eine weltweite Vorlage, so dass der Gottesdienst auch in Deutschland gefeiert werden kann. Am 21. Januar geschieht dies mit Vertreterinnen und Vertretern aus der ACK in Nürnberg, der ACK in Bayern und der ACK in Deutschland. Der Ökumenische Gottesdienst wird am 21. Januar ab 17.00 Uhr über den YouTube-Kanal der ACK in Deutschland live gestreamt.
Erstmals zentrale Feier in orthodoxer Kirche
Der Ökumenische Gottesdienst und der anschließende Empfang finden in der Kathedrale der seit 1993 beständig gewachsenen Rumänisch-Orthodoxen Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa und damit erstmals in einer orthodoxen Kirche statt. Vor 25 Jahren wurde begonnen, die bestehende Kirche in eine orthodoxe Kathedrale umzubauen und mit Fresken im byzantinischen Stil auszumalen. Bei ihrer Einweihung 2006 wurde die fertiggestellte Kathedrale als Meilenstein für die Kultur der Ökumene und die gemeinsame Spiritualität der Christen bezeichnet.
Zusammenarbeit trotz ökumenischer und gesellschaftlicher Spannungen
Die ökumenische Offenheit und Zusammenarbeit in Burkina Faso war nicht immer besonders stark ausgeprägt. Dennoch setzten sich Vertreter der römisch-katholischen Erzdiözese Ouagadougou, der protestantischen Kirchen und ökumenischer Gremien zusammen und erarbeiteten die Gebete und Reflexionen. Auch die politische und soziale Lage in Burkina Faso ist instabil. Der Friede und soziale Zusammenhalt sind auf vielfältige Weise bedroht. Die Erarbeitung der Texte für die Gebetswoche für die Einheit der Christen fand in einer schwierigen Phase der Geschichte des westafrikanischen Landes statt. Sie half aber der ökumenischen Redaktionsgruppe zu erkennen, dass die Liebe Christi alle Christen eint und stärker ist als ihre Spaltungen. Am Ende der Arbeit erkannten sie, dass diese Zusammenarbeit für sie zu einer echten Erfahrung ökumenischer Umkehr geworden war.
Kirchenleitende der multilateralen Ökumene feiern gemeinsam
Neben dem Vorsitzenden der ACK in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron, und dem Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland, Dr. Reinhardt Schink, sind u.a. der württembergische evangelische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, Bischof Harald Rückert von der Evangelisch-methodistischen Kirche und der Bischof der Diözese Augsburg, Dr. Bertram Meier, am Gottesdienst beteiligt. Ebenso wirken der neue Erzbischof von Bamberg, Herwig Gössl, sowie Metropolit Serafim am Gottesdienst mit.