Komm Heiliger Geist:Frohe und gesegnete Pfingsten!
Pfingsten erinnert an die Herabkunft des Heiligen Geistes. Dieser ist nach dem Verständnis der Kirche in die Welt gesandt, um Christi Botschaft in der sich wandelnden Welt lebendig zu halten. Mit Pfingsten endet die 50-tägige österliche Festzeit. Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen Wort „pentekoste“, was „fünfzig“ bedeutet.
In der Apostelgeschichte heißt es: “Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."
Dargestellt wird der Heilige Geist als Taube, als Feuerzungen, mal wird er auch mit Strömen lebendigen Wassers verglichen: Anders als Gott, der Vater und Jesus Christus, wird der Geist nie als Person beschrieben. Er ist immer dynamisch, sozusagen „Gott in Aktion“. Lassen wir uns auf sein wirken und seine schöpferische Kraft ein.
Pfingsten – alle Tage
Komm, heiliger Geist
sende uns deine Kraft,
wo wir erlahmen
im Einsatz für Arme und Benachteiligte,
im Aufdecken von Ungerechtigkeiten
in Politik und Wirtschaft.
Komm, heiliger Geist,
sende uns Ausdauer
im Barmherzigsein und Verzeihen
uns selbst gegenüber und
gegenüber allen Schwestern und Brüdern,
mögen sie uns auch noch so fern stehen.
Komm, heiliger Geist,
öffne die verschlossenen Türen
zu jenen, die fremd und unverstanden
neben uns gehen und voller Sehnsucht sind,
öffne auch die Räume zu unserem eigenen Inneren,
zu den verborgenen Ängsten und Verletzungen.
Komm, heiliger Geist,
erfülle uns alle mit deiner tröstenden Nähe,
besonders jene, die allein sind,
deren Tränen der Einsamkeit niemand trocknet,
die verwaisten Kinder, verlassenen Partner,
vor allem nimm dich unserer alten Menschen an.
Komm, heiliger Geist,
erneuere unsere Kirche,
damit sie die Zeichen der Zeit erkennt,
Strukturen zu ändern wagt,
ohne Glaubenskerne zu verwässern,
und stärke in uns allen die Liebe zu Gott.
Komm, heiliger Geist,
komm, komm endlich,
lass uns nicht länger flehen,
komm, jetzt und heute
und lass uns dankbar erkennen,
wo du schon gekommen bist.
Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de