Karfreitag
Der Karfreitag steht im Zeichen des Leidens und des Kreuzestodes Christi. In dem Begriff "Karfreitag" steckt das althochdeutsche "kara", was übersetzt wird mit Wehklage oder Trauer. An diesem Tag der Trauer kommen wir zur Todesstunde Christi zu einem Wortgottesdienst zusammen, der Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu Christi. Die Bibel überliefert als Zeitpunkt „die neunte Stunde“, also nachmittags um drei Uhr. Es findet keine Eucharistiefeier statt. Die Liturgie besteht aus drei Elementen: Wortgottesdienst, Kreuzverehrung, Kommunionfeier. Die Orgel schweigt, die Gestaltung ist schlicht und dennoch feierlich, klar und groß. Die liturgische Farbe des Karfreitags ist rot als Farbe des Martyriums, des Opfers, aber auch des Königs.
Impuls zum Karfreitag
Zwischen Hoffen und Zweifeln
Aus und vorbei,
nie wieder –
ans Kreuz haben sie Ihn geschlagen,
der gut zu allen Menschen war,
der Liebe nicht nur predigte,
der Sünder heilte und aufrichtete.
Aus und vorbei
Auch meine Träume
von Partnerschaft und Beruf,
von Kindern und Kirche.
Die Liebe lässt sich nicht leben,
so wie Er sie gelebt hat.
Verzagt kehren wir zurück,
zurück in unsere engen Grenzen,
gesteckt durch menschliche Willkür,
durch menschliches Versagen.
Nichts geht mehr,
wir gehen im Kreis, im Laufrad des Lebens.
Ab und zu lässt uns ein Gerücht aufhorchen,
dass nicht alles vergebens war,
dass Er doch lebt, geheimnisvoll wirkend.
Wir begegnen Ihm
und Er lässt uns neu leben, neu hoffen.
Sein Tod war doch nicht das Ende.
Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de