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Interview mit Anette Schaefer

Gemeindereferentin im Pastoralraum Mainz-Nordwest
Anette Schaefer
Datum:
23. Sept. 2024
Von:
Bardo Zöller
Welche Rolle hast du im Pastoralraum Mainz-Nordwest?

Als Gemeindereferentin arbeite ich in St. Stephan und St. Petrus Canisius.

Dabei bin ich für St. Stephan die pastorale hauptamtliche Kontaktperson. Ich organisiere das Gemeindeleben in St. Stephan mit.

Mein Arbeitsschwerpunkt ist die Sozialpastoral, daher leite ich auch im Pastoralraum die Arbeitsgruppe Sozialpastoral. Hier geht es um Netzwerkarbeit.

In Gonsenheim leite ich zusammen mit einer Sozialarbeiterin vom Stadtteiltreff den Brotkorb.

Auch die Kinderliturgie und Kinderkatechese gehört zu meinen Aufgaben.

In St. Petrus Canisius leite ich den Kinderwortgottesdienstkreis.

Ich feiere Gottesdienste mit der Kita St. Stephan, mit den Schulkindern der Maler-Becker-Schule und der Martinusschule. 

Auch St. Martin und die Sternsingeraktion gehören zu meinen Aufgaben.

Ich organisiere den Geburstagsbesuchsdienst für die Senioren, bringe die Hauskommunion und feiere mit den Senioren im Alice-Haus Wortgottesdienste.

Und auch der Beerdigungsdienst gehört zu meinen Aufgaben.

Welche Tätigkeit macht dir auf dem Weg zur Pfarreigründung bisher am meisten Spaß und auf was könntest du auch gerne verzichten?

Viel Freude macht mir die wöchentliche Arbeit im Brotkorb, weil ich da erlebe, dass jede Woche Menschen, die von der Grundsicherung leben, froh sind, dass ihre Taschen mit Lebensmitteln gefüllt sind. Da erlebe ich viele motivierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und viele dankbare Menschen. Auch wenn die Ausgabe donnertags immer anstrengend ist, bin ich am Abend doch zufrieden und glücklich, dass ich etwas Sinnvolles getan habe.

Ich nehme wahr, dass wir als Team der Hauptamtlichen gemeinsam auf einem guten Weg sind menschlich wie auch arbeitsmäßig.

Wir arbeiten Hand in Hand zusammen.

Gerne verzichten kann ich auf die vielen Konferenzen, aber ich verstehe auch, dass es ohne regelmäßige Treffen kein Zusammenwachsen und miteinander Arbeiten gibt.  Und auch da ist schon sehr viel Positives gewachsen.

Wenn du unendlich viel Zeit hättest: in welcher Projektgruppe oder welchem Team wärst du (noch) gerne dabei und warum?

Auch meine Zeit und Arbeitskraft ist begrenzt, aber ich hoffe, dass wir im Ausschuss Sozialpastoral noch das ein oder andere Projekt zum Wohle der Menschen umsetzen können.

Gibt es eine Gewissheit oder grundlegende Erkenntnis in deinem Glauben, die dich persönlich auf diesem Weg antreibt?

Das Vertrauen in Gott, dass er jeden Tag mit mir geht, das Wissen, das nach jedem Regen auch die Sonne wieder scheint und die Erfahrung, dass Probleme sich manchmal auch einfacher lösen lassen als vorher gedacht.

Da habe ich dann den heiligen Geist gespürt.

Wovor hast du Angst?

Ich habe Angst, dass die christlichen Werte wie Nächstenliebe, Fairness, Toleranz, der Wille zum Frieden immer mehr verloren gehen und der Hass, der Egoismus, die Bereitschaft zur Gewalt immer mehr zunimmt.

Es macht mir auch Angst, dass immer mehr Menschen mit Gott und der christlichen Gemeinschaft nichts mehr anfangen können und wollen.

Und es macht mir auch Angst, dass unsere Demokratie immer mehr beschädigt wird.

Welche Superheldenkraft könntest du auf dem Pastoralen Weg gut gebrauchen?

Für meine Aufgabe als Netzwerkerin kann ich gut Kraft gebrauchen, um neue Menschen für den Glauben und die Gemeinde-Pfarreiarbeit zu gewinnen.

Wenn du dir ein Lied aussuchen dürftest, das jedes Mal laut gespielt wird, wenn du eine Kirche betrittst, welches wäre es?

Das einfache Bewegungslied für Kinder:

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn, sei gelobet der Name des Herrn.

Vielen Dank für dieses Interview und alles Gute für deine vielfältige Arbeit.