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Heiliges Jahr 2025:Über das Heilige Jahr

Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 unter das Leitwort „Pilger der Hoffnung“ gestellt.
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Datum:
20. Dez. 2024
Von:
Bardo Zöller

– die Deutsche Bischofskonferenz

Die geöffnete Heilige Pforte des Petersdoms ist ein Zeichen für die Einladung an alle Menschen, den Pilgerweg der Hoffnung mitzugehen.

Die Tradition der Heiligen Jahre hat ihren Ursprung im Judentum. Das Gesetz des Mose schrieb den Israeliten vor, nach sieben mal sieben Jahren ein besonderes Festjahr zu begehen: „Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig, und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus“ (Lev 25,10). Jeder Grundbesitz sollte damit wieder in die Hände seines ursprünglichen Besitzers fallen, Schulden ermäßigt oder ganz erlassen werden und die Sklaven ihre Freiheit zurückerhalten.

Als sich zur Jahrhundertwende des Jahres 1300 unzählige Christen auf den Weg nach Rom machten, gewährte Papst Bonifatius VIII. ihnen einen besonderen vollkommenen Ablass, d. h. den Nachlass der Folgen, die sich aus einer Sünde ergeben. Seit der Reformation wurde dieser Ablass immer wieder zu einem Thema der Auseinandersetzung zwischen den Konfessionen und des Missverständnisses, ist aber auch heute noch mit dem Heiligen Jahr verbunden – als Ausdruck der Barmherzigkeit Gottes und der Solidarität innerhalb der Gemeinschaft der Kirche durch das Gebet füreinander.

Zunächst wurden die Heiligen Jahre alle 50 Jahre, später alle 25 Jahre vom Papst ausgerufen. Die letzten Heiligen Jahre in diesem Rhythmus fanden 1975 unter Papst Paul VI. und 2000 unter Papst Johannes Paul II. statt. 2015/16 hatte Papst Franziskus bereits ein außerordentliches „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen – eine besondere Erfahrung der unverdienten und grenzenlosen Zuneigung Gottes zu den Menschen.

Früher konnte man das Heilige Jahr in voller Weise nur bei einer Pilgerfahrt in Rom miterleben, jetzt kann es überall auf dem Erdkreis begangen werden. Ein Heiliges Jahr will für alle Gläubigen eine Zeit der Gnade und der Umkehr, ein Aufruf zur Besinnung auf den Glauben und zum Gebet sein.

Gedanke von Bischof Peter Kohlgraf

Chrisammesse im Mainzer Dom

„Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 unter das Motto „Pilger der Hoffnung“ gestellt. Dieses Jahr ist eine Einladung an uns alle, die Bedeutung von Gnade, Versöhnung und Erneuerung in unserem Glauben neu zu entdecken und die Liebe Gottes lebendig zu erfahren. Die Fülle der Vergebung Gottes kennt keine Grenzen und offenbart uns seine Barmherzigkeit.

Gerade in diesen Zeiten erleben viele Menschen Unsicherheit und Angst. Die Krisen unserer Zeit – ob soziale Ungleichheiten, Konflikte oder die Bedrohungen durch den Klimawandel – lassen uns manchmal ratlos zurück. Es braucht daher Menschen, die anderen beistehen, die Zeugnis von ihrer Hoffnung geben und die diese Hoffnung in die Welt tragen. Die Hoffnung, die uns Christus schenkt, ist fest verankert in Gottes Zusage an die Menschheit. Wir dürfen als Christinnen und Christen darauf vertrauen, dass Gott in Jesus Christus Mensch wird und dass er unsere Freude, aber auch unser Leid teilt. Er ist uns nahe in jedem Augenblick. …

Mit Blick auf das kommende Heilige Jahr und die Verkündigung der frohen Botschaft von Weihnachten ist es wichtig, dass wir auch über unsere Rolle als „Pilger der Hoffnung“ in der heutigen Welt nachdenken und uns Gedanken machen, wie wir das Geschenk der Liebe und Nähe Gottes als Quelle der Hoffnung bezeugen können. Dies ist ein Auftrag, der an alle Christinnen und Christen ergeht. Wir ermutigen alle Menschen im Bistum Mainz dazu, von Gott in der Vielfalt der Glaubenserfahrungen zu sprechen. …

Möge das Heilige Jahr 2025 eine Zeit der Erneuerung und des Aufbruchs in unserem Glauben sein.“