Oh Mein Gott :Der Pastorale Weg steht vor der Tür!
Beides brauchen wir im Odenwald: Gemeinden als Orte der Nähe, die Heimat bieten und offen sind für Innovationen und zugleich: Größere pastorale Einheiten als Räume der Weite und Vernetzung, die auch neues Ermöglichen. Dabei dürfen wir die Kirche nicht nur im Dorf lassen, sondern sie zugleich auch größer denken als bisher.
Vom 2. Statusgespräch am 9.12.2020
Am Mittwoch, den 9.12., mitten in der Vorweihnachtszeit, trafen sich die Mitglieder des
DekanatsTEAMS (erweiterter Dekanatsvorstand) und des Dekanats-Projektteams mit Vertretern der Bistumsleitung, um über den Stand des Pastoralen Wegs im Odenwald zu sprechen. Das besondere an der Veranstaltung: Es war eine Hybridveranstaltung. Acht Personen saßen mit Maske und Abstand im Michelstädter Pfarrzentrum – unter ihnen auch der Dezernent des Seelsorgedezernats, Hans Jürgen Dörr, sein Stellvertreter Winfried Reininger und Frau Dr. Stroth von der Koordinationsstelle des Pastoralen Wegs – fünf weitere Mitglieder hatten sich aus dem Odenwald und von der Bergstraße per Videokonferenz zugeschaltet. „Wo stehen sie als Dekanat? An welchen Fragen arbeiten sie gerade – und wo können wir Ihnen helfen?“ - so formulierte Frau Dr. Stroth die Kernfragen des Treffens.
Cyriakus Schmidt, der Dekanatsreferent in Odenwald, erläuterte den „Mainzern“ anschließend die Prozessstruktur im Dekanat. Viele ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter engagieren sich im Odenwald mit dem Ziel, die Kirche näher zu den Menschen zu bringen:
Insgesamt acht Teilprojektteams, so werden die „Untergruppen“ bezeichnet, unterstützen schon seit einem Jahr die Arbeit des monatlich tagenden DekanatsProjekt- Teams. Erst seit Herbst gegründet sind die Teil-Projektteams (TPTs) zu den Themen „Kirchengebäude und Immobilien“ sowie „Verwaltung und Finanzen“. Sie beschäftigen sich - wie alle anderen auch zuvor mit einer Bestandsaufnahme - und vor allem mit der Beratung der ersten Arbeitsergebnisse der Bistums-Teilprojektteams.
Nachdem die geplante drei-tägige Dekanatsfortbildung im Juni 2020 und der als Ersatz gedachte Studientag am 14.11.20 beides wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, liegt ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit nun bei den Dekanatsversammlungen: Gleich zu Jahresbeginn steht am 13. Januar eine auf dem Programm: Hauptthema soll die Entwicklung von Modellen für die möglichen zukünftigen Pfarreistrukturen sein.
Danach sollen diese Modelle in Gemeindeveranstaltungen der 5 Pfarrgruppen vorgestellt
und diskutiert werden. Das Bistum hat für das Odenwälder Dekanat die Höchstzahl von „2 Pfarreien“ ausgegeben, möglich wäre aber auch, aus dem heutigen Dekanat eine einzelne Pfarrei entstehen zu lassen. „Wir haben im Dekanat Erbach insgesamt 108 Städte, Dörfer und Weiler und müssen versuchen, hier eine sinnvolle Lösung für alle zu finden“, so Dekanatsreferent Schmidt, der auch daran erinnert, dass auch der bisherige Immobilienbesitz reduziert werden muss.
Auch wenn man selbst im Großen und Ganzen zufrieden mit dem bisherigen Prozess ist, wurden seitens des Dekanatsprojektteams auch Problemfelder deutlich angespochen:
So wird etwa der bereits verlängerte Zeitplan, der nur noch rund neun Monate vorsieht, um ein neues Pastorales Konzept für das ganze Dekanat vorzulegen, als schwierig empfunden.
Auch das Zögern mancher Hauptamtlicher, sich in den Prozess miteinzubringen und die Schwierigkeiten, gerade auch in Corona-Zeiten eine breite Beteiligung herzustellen wurden als weitere Herausforderungen benannt. Insgesamt zog die Runde aber ein positives Fazit: Das Dekanat Erbach ist auf einem guten Weg und ließ sich auch durch Corona nicht ausbremsen. „Es wurde viel geleistet“, attestierte auch Dekan Dr. Karl-Heinz Drobner.