Der Künstler Hans Kirchmair (+1988) aus Mils in Tirol hat von 1959 bis 1967 für die Pfarrgemeinde St. Stephan in Mainz-Gonsenheim die Weihnachtskrippe geschnitzt. Hans Kirchmair hat viele Krippen geschaffen, nach Angaben seines Sohnes ist jedoch die „Gonsenheimer Krippe" die umfangreichste. 128 Figuren (einschließlich der Adventskrippe und der nachweihnachtlichen Darstellungen) bilden das Ensemble. Die Weisen aus dem Morgenland und ihr Gefolge sind ab dem 6. Januar zu sehen.
Der Wert der Krippe besteht neben dem beachtlichen Umfang der auf hohem kunsthandwerklichem Niveau gefertigten Figuren insbesondere in der individuellen Gestaltung der Gesichtsausdrücke. Es darf angenommen werden, dass dem Künstler für die menschlichen Darstellungen ihm bekannte Personen als Vorlage dienten. Gestik, Bewegung, berufstypische Kleidung und bis in das kleinste Detail herausgearbeite Utensilien fügen sich mit der Körperhaltung und dem Alter der dargestellten Menschen entsprechenden Gesichtszüge zu einem harmonischen Ganzen. Das gilt nicht nur für die menschlichen Figuren aller Altersgruppen, auch eine Vielzahl Tiere wurde von Kirchmair mit großer Liebe für das Detail geschnitzt.
Die „Gonsenheimer Krippe" wurde schon auf internationalen Krippenausstellungen gezeigt. Sie ist bis Ende Januar in der Pfarrkirche St. Stephan ausgestellt und wird spätestens zu dem Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess) wieder abgebaut.