Liebe Mitchristen in Hofheim und Bobstadt

Datum:
Sa. 4. Juni 2022
Von:
Pfr. Adam Malczyk

Mit dem Hochfest Christi Himmelfahrt ist damals die Heilsgeschichte und auch die Osterzeit 2022 in eine neue Phase eingetreten. Papst Franziskus möchte uns alle inspirieren, wenn er betont, Christus bleibe gerade durch seine Himmelfahrt „nicht mit seinem Körper einigen wenigen nahe“, sondern sei mit seinem Geist allen nahe. „Das Evangelium will uns sagen, dass Jesus der große Priester unseres Lebens ist. Jesus geht zum Vater hinauf, um für uns einzutreten, um ihm unser Menschsein zu präsentieren“. So der Papst.

Als Christus seine Hände erhob, um die Jünger zu segnen, sei dies bereits eine „priesterliche Geste“ gewesen. Mit ausgebreiteten Armen beten die Priester am Altar, das ist uns allen vertraut. Weniger denkt man dabei daran, dass alle Christen - je nach ihrer Berufung - Anteil am Priestertum Christi haben. In der Frühzeit des Christentums war das Beten mit ausgebreiteten Armen weit verbreitet. Sie kennen vielleicht solche Darstellungen aus den Katakomben, woran der Papst hier wohl anknüpft, als er jetzt in den Tagen nach Christi Himmelfahrt den Christen die Bedeutung des Fürbittgebets „für die Hoffnungen und Leiden der Welt, für den Frieden“ so eindringlich ans Herz legte:

„Brüder und Schwestern, lasst uns heute an die Gabe des Geistes denken, die wir von Jesus erhalten haben, um Zeugen des Evangeliums zu sein. Wir sollten uns fragen, ob wir das wirklich sind; und auch, ob wir fähig sind, andere zu lieben, sie frei zu lassen und ihnen Raum zu geben. Und dann: Wissen wir, wie wir uns zu Fürsprechern für andere machen können, das heißt, wissen wir, wie wir für sie beten und ihr Leben segnen können? Oder dienen wir anderen für unsere eigenen Interessen?“

Ich meine, vielleicht könnten wir diese Worte von Papst Franziskus mit auf den Weg nehmen bzw. in unseren „Rucksack“ packen, wenn wir jetzt weiter auf dem Pastoralen Weg vorangehen und am 3. Juli gemeinsam auf unsere Schiffwallfahrt gehen. Vielleicht haben ja auch einige von Ihnen Zeit, an dem einen oder anderen Rucksackgottesdienst teilzunehmen. Aber aller Proviant im Rucksack verdirbt schnell, wenn wir den Anschluss an Gott verlieren… deshalb herzliche Einladung zu den anstehenden Gottesdiensten! Pfingsten, Fronleichnam und das Hochfest des Heiligen Herzens Jesu sind eine gute Gelegenheit, mit Christus, der in den Himmel aufgefahren ist und zur Rechten des Vaters sitzt - und für uns eintritt - Kontakt aufzunehmen. Oder geht es uns vielleicht manchmal wie dem Apostel Philippus, der sich zuerst vergewissern will: „Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.“ Die Antwort Jesu ist auch für uns: „Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.“

Wenn wir gemeinsam mit Christus die Hände zum Gebet erheben, ja - dann können wir auch mit Gelassenheit und einer positiven Einstellung die Dinge angehen. Dann können wir viel tun. Jesus selbst hat es uns ja gesagt: „Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. (…) Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird“.

Frohe und gesegnete Pfingsten Ihnen allen!

Ihr Pfr. Adam Malczyk mit den beiden Pfarrteams