Die erste urkundliche Erwähnung Lampertheims im Jahre 832 lässt erste Christen hier erahnen; bestätigt wird eine kirchliche Gemeinde im Jahre 1068.
Seit dem ist die Gemeinde voller Ereignisse. Viele interessante Dinge sind in dem zweibändigen, handgeschriebenen „Magazin von merkwürdigen Sachen“ von Pfarrer Raiber aufgezeichnet. Klare Rechtsverhältnisse, auch bezüglich der Bau – und Unterhaltungspflicht , beschreibt das „Wormser Synodale von 1496“.
1543 kam der erste lutherische Pfarrer nach Lampertheim. Die St. Andreas Kirche galt als simultan, weil in ihr gleichermaßen verschiedene Konfessionen ihre Gottesdienste feierten. Ab 1700 betreute der Lampertheimer Pfarrer auch Scharhof, Kirchgartshausen und Sandhofen. Infolge der Besetzung der Stadt durch die Franzosen, wurde der rechtsrheinische Teil im Jahre 1796 zu einem Apostolischen Vikariat mit Sitz in Lampertheim errichtet. Dies dauerte bis zum Jahre 1827, als die deutschen Diözesen neu geordnet wurden.
Von 1170 bis 1771 wurde an Stelle einer baufälligen Kirche durch das Andreasstift Worms eine neue Kirche errichtet: Unsere St. Andreaskirche.
In der Zeit des Nationalsozialismus hatte die St. Andreas Gemeinde, wie viele andere, unter dessen Zielen zu leiden: Verbot der kirchlichen Schulen und Vereine, Ortsverweis für Pfarrer Unger, der seit 1899 segensreich gewirkt hatte und Beschlagnahme des schönen Geläutes. Der aus Lampertheim stammende Jesuitenpater Alfred Delp wurde vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet.
In der Bedeutung dieser großen Pfarrei lag die Entwicklung , dass nach dem 2. Weltkrieg die Pfarrgemeinde und Kirche Mariä Verkündigung aufgebaut wurde und die Ortsteile Hüttenfeld und Neuschloss betreut werden.
Die Geschichte des alten Wegkreuzes vor der St. Andreas-Kirche geht sogar bis auf den 30-jährigen Krieg zurück. Es wurde nach den Beschwernissen des Krieges als Zeichen der Dankbarkeit im Auftrage der Lampertheimer durch den Oberschultheisen Johann Georg Scheicher am 30. März 1718 im Unterdorf errichtet. Es trug die Schrift: „Non crucis effigiem, se quem, designat adora“ (Nicht das Bild des Kreuzes, sondern der, der dargestellt ist, bete an.).
Als dieses Kreuz, verwittert und beschädigt, im Jahre 1914 durch Gustav Steinbach in rotem Sandstein und französischem Kalkstein naturgetreu nachgebildet wurde, hat man folgende Inschrift in den Sockel gehauen:
„O Kreuz! Sei hochgebenedeit,
In deines Sieges Herrlichkeit.
Den Frommen mehre Gottes Huld
Den Sündern schenke ihre Schuld.“
Nachdem es im Jahre 1968 an seinem bisherigen Platz (Wormser- Ecke Biedensandstraße) abgerissen worden war, konnte es 1971 nach der Neugestaltung des Kirchplatzes, nach der Ausbesserung von Schäden, wieder errichtet werden. Die damals gefundenen Urkunden sind in den Sockel mit eingelassen worden.
Seit August 2003 erstrahlt das alte Wegkreuz, das in den Kastanien vor der St. Andreas-Kirche steht, wieder in neuem Glanz, falls man so von restauriertem Sand- und Kalkstein sprechen darf.