Asche auf dein Haupt – so sagen wir scherzhaft, wenn jemand etwas ange-stellt hat. Oft ist das aber gar nicht als Scherz gemeint. Wie schnell werden heute Nachrichten hin und her geschickt. Das erleichtert vieles, aber es setzt auch unter Druck: Viele Nachrichten in kurzer Zeit, die dennoch zügig und schnell beantwortet werden wollen. Wie schnell kommt es da zu Missver-ständnissen. Es gibt zahlreiche Smileys auf dem Handy, aber bis jetzt noch keines, mit dem man anzeigt, dass man nicht einfach nur verärgert, sondern wirklich verletzt ist. Gewissermaßen ein Smiley „Asche auf dein Haupt!“.
Am Aschermittwoch erhalten wir das Aschenkreuz: Sinnbild unserer Vergänglichkeit und auch unserer Unzu-länglichkeit. Beides gehört zusammen: Nur wer seine Vergänglichkeit anerkennt, der weiß, dass Verzeihen und Vergeben nicht ewig auf die lange Bank geschoben werden können. Versöhnung ist das Kerngeschäft der Katholiken. Der Aschermittwoch lädt uns ein, kritisch und schonungslos auf die Schattenseiten unseres Lebens zu schauen, Asche auf unser Haupt zu streuen und dann in der Fastenzeit den Weg der Versöhnung mit den Nächsten und Gott einzuschlagen. Die Kirche stellt auf diesem Weg viele Hilfen bereit, vor allem die Beichte. Und wer weiß: Vielleicht erleben Sie dann ein wirklich versöhntes Osterfest, eine Auferste-hung einer längst gestorbenen Bezie-hung? In diesem Sinne: Asche auf dein Haupt!