Liebe Brüder und Schwestern in unserer Pfarrgruppe,

am Tag der Deutschen Einheit unternahmen wir eine Tagesfahrt zum Apostel unseres Vaterlandes, dem hl. Bonifatius, nach Fulda.

Weihnachtskrippe (c) Pixabay - Alexas_Fotos
Weihnachtskrippe
Datum:
Sa. 25. Nov. 2023
Von:
Stefan Fillauer

Im dortigen Dommuseum befindet sich eine besondere Darstellung der Geburt Christi: Das Jesuskind in der Krippe liegt – auf einem Brotlaib. Erst beim genaueren Betrachten kann man das erkennen, ja unsere Gruppe wurde vom Aufseher explizit darauf hingewiesen. Eine Botschaft; nicht nur zu Weihnachten, am Tag der Deutschen Einheit, nicht nur für die Kirche in Deutschland?

Der Künstler wollt damit deutlich machen, dass und welche Konsequenzen Weihnachten für uns hat: Gott wird Mensch, um uns Menschen zu geben, was uns keine Macht der Welt zu geben vermag: Leben in Fülle und Frieden in Zeit und Ewigkeit. Und Er bleibt bei uns, in unserer Welt gegenwärtig: Wie Er unsere Natur, unseren menschlichen Leib annahm – so wird Er nach 33 Jahren einen Laib Brot nehmen und sagen: Das ist Mein Leib – das bin Ich – für Euch, für das Leben der Welt. Das ist und bleibt Geheimnis des Glaubens.

Gott wird als Mensch in Bethlehem geboren. Bethlehem bedeutet übersetzt „Haus des Brotes“. Unser Altarbild hat das bereits im Blick: Dass Bethlehem gegenwärtig ist und bleibt: Sein Zelt im Haus des Brotes, in der heiligen Hostie, die zum Gottessohn wird.

Weihnachten wird oft bezeichnet als Fest der Liebe. Manche Gabe, mancher Gruß, manches Wort wollen „die berühmten drei Worte“ des Schlagers zum Ausdruck bringen: „Ich liebe Dich!“. Gott spricht und macht es uns vor: Er wird Mensch, Er bleibt in der Eucharistie unter uns gegenwärtig, um in uns Sein Zelt aufzuschlagen. Allen, die Ihn aufnehmen, gibt Er Macht, Kinder Gottes zu werden. Die berühmten drei Worte hat der hl. Johannes Paulus II. gekleidet in die Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ – „Die Kirche lebt aus der Eucharistie“.

Das Altarbild von Fulda will uns für die bleibende Wirklichkeit von Weihnachten die Augen öffnen. Und uns einladen, Ihn neu zu suchen und zu finden, wie die Hirten und die Weisen – und Ihn wie damals in der Krippe in der Gestalt des Brotes der Eucharistie Ihn zu finden – und einzugehen in das Wunder der Wandlung.

Ich wünsche Ihnen offene Augen und Herzen für dieses Geheimnis unseres Glaubens – und von daher gnadenreiche Weihnachten und Gottes Segen im Neuen Jahr auf allen Wegen.