Weihnachtsgruß von Pfr. Stefan Fillauer

Liebe Schwestern und Brüder, pünktlich zum Entzünden der ersten Kerze am Adventskranz in Ihren Häusern und Wohnungen erreicht Sie unser Weihnachts-Pfarrbrief. Darin werden mehrere Momente deutlich:

Fillauer 2021_nq (c) Lukas Stühn
Fillauer 2021_nq
Datum:
Mi. 22. Dez. 2021
Von:
Lukas Stühn
  • Advent ist nicht zuerst eine Zeit von Stimmung, Geschenke-Rausch, Glühwein etc. -. sondern zuerst eine geistliche Rüstzeit – auf Weihnachten zu. Darum reicht es nicht, bei äußeren Dingen stehenzubleiben, sich in Äußerlichkeiten zu verlieren, und manches zu veräußern; sondern innerlich aufzubrechen und sich auf den Weg zu machen.
  • Die äußeren Dinge dieser Zeit wollen ja eigentlich etwas zum Ausdruck bringen. Und was? Dass es wieder Advent ist und ein Jahr sich neigt? Oder mehr? Dass wir trotz aller Dunkelheiten auch dieses Jahres an das Licht glauben, konkret in der Geburt Jesu Christi, dass dieses Licht eine Person, der Gottessohn ist, den wir im Glauben bekennen, dessen Spuren wir folgen und den wir als wahres Licht der Welt bekennen? Ihm gilt es, den Weg zu bereiten.
  • Advent ist Vorbereitung auf Weihnachten; keine Vor-Weihnachtszeit, sondern Vorbereitung auf die Geburt Christi an Weihnachten, und so dürfen wir die Bereitung unseres Inneren, geistlich, in Stille des Herzens, auch im Empfang des Beichtsakramentes, nicht vergessen.
  • An Weihnachten schauen wir auf die Krippe, das Geschehen der Heiligen Nacht im Stall von Bethlehem. Eigentlich war der Stall eine Felshöhle, über die dann die Geburtskirche erbaut wurde. Die Kirche des Ostens bringt das in ihrer Weih-nachtsikone zum Ausdruck:
  • Das Christkind liegt, eingewickelt in Tücher, in einem Steintrog; fast wie ein Sarkophag. Denn Er kommt zur Welt in unsere sterbliche Natur, um uns Anteil am Ewigen Leben, der Unsterblichkeit zu schenken: Christ, der Retter ist da!
  • Die Engel vom Himmel wie auch die Tiere Ochs und Esel bestaunen das Geschehen, wie sich die Felsen auftun für das Licht aus der Höhe: Himmel und Erde, Gott und Mensch begegnen sich, berühren sich – zur Neuen Schöpfung hin.
  • Maria kniet anbetend dabei und bewahrt das Geschehen im Herzen und denkt darüber nach – macht sich also Gedanken, was das für sie, für die ganze Welt bedeutet, für Konsequenzen hat, „mit mir macht“!
  • Ja und dann ist da noch der heilige Josef. Oft im Hintergrund und Schatten, nicht selten unbeteiligt oder gar nicht sichtbar; auf unserem Bild aber fast die Sze-ne beherrschend, ins Auge fallend; vor ihm ein Krug, ein Korb mit Broten, ein Tuch. Vielleicht kann er uns ja ein guter Bote sein, wie wir an die Krippe treten, was wir mitbringen, und darin zum Ausdruck bringen. Sind es materielle Gaben, oder ist es die empfangsbereite Herzenshaltung, die sich aus allem Dunkel herausreißen lässt für das Licht aus der Höhe, das mich treffen und erleuchten und all meine Wege begleiten will? Suchen wir nicht sehnsüchtig nach solchen Licht-Blicken? Weihnachten lädt dazu ein.

Fast untergegangen ist, dass der Papst vom 8.12.2020 bis 8.12.2021 ein besonderes Jahr des hl. Josef ausgerufen hatte, um von ihm zu lernen. Auch wenn es die-ser Tage zu Ende geht, kann uns als seine Frucht der hl. Josef ein guter Begleiter und Wegweiser sein auf dem Weg zur Krippe – und in deren Licht ins neue Jahr 2022, voller Hoffnung und Zuversicht des Glaubens.
Eine besinnliche Adventszeit, ein gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes schützendes Geleit auf allen Wegen, mit herzlichem Segensgruß


Ihr Pfarrer Stefan Fillauer