Mitten im Märchenwald

Vorfreude und Aufregung waren natürlich riesig, kurz bevor wir alle in den Reisebus stiegen. Nach einer vierstündigen Fahrt erreichten wir den märchenhaft gelegenen Zeltplatz, der mitten in einem dichten Wald lag. Auf dem Lagerplatz wurden wir von zwei Rittern begrüßt, die alle in die mittelalterliche Geschichte einführten: Jeder Teilnehmer wurde einer Adelsfamilie zugeordnet, die in den kommenden Tagen im Auftrag des Königs zahlreiche Prüfungen absolvieren sollte, um herauszufinden, ob ein bestimmter Gruppenleiter sich als Ritter qualifizieren könnte. 

Der Einstieg in die mittelalterliche Welt begann direkt mit dem Bau eines Eingangstores für die „Zeltburg“, das in den folgenden Tagen mit den selbst gestalteten Familienwappen verziert wurde. Kreativität war auch beim Bau eines funktionierenden Falltors aus Holz gefragt. Aus alten T-Shirts entstanden stilechte Gewänder, und für die passende Ausstattung wurden Schwerter und Helme gebastelt. Für Unterhaltung sorgten die selbst gebastelten Mühle-Spiele aus altem Zeltstoff. Besonders herausfordernd war das Schnitzen von Holzlöffeln. Diese verschiedenen Aufgaben führten zu einem der Höhepunkte des Zeltlagers: den Festspielen, bei denen die Familien ihr Können in verschiedenen spielerischen Disziplinen unter Beweis stellten. Am vorletzten Abend genossen wir ein festliches Mahl an einer mittelalterlich gedeckten Tafel, und zuvor führten die Familien in Gauklertracht einstudierte und manchmal auch revolutionierte Märchen als Theaterspiel auf.

Neben den mittelalterlichen Aktivitäten gab es auch moderne Highlights. Bei strahlendem Sonnenschein bot ein nahegelegenes Freibad mit besonderen Rutschen und einem Wellenbad die perfekte Abkühlung. Auch ein Geländespiel im märchenhaften Wald rund um den Zeltplatz durfte natürlich nicht fehlen. Die Kinder der Wölflingsstufe (6-10 Jahre), wanderten außerdem zu einer Sommerrodelbahn und genossen die Aussicht auf die Vogesen.

Die Jungpfadfinderstufe (10-13 Jahre) erkundete die Umgebung, darunter auch die kleine Stadt Munster und übernachtete sogar eine Nacht in der „Wildnis“. Die Teilnehmer der Pfadistufe (13-16 Jahre) verbrachten einen Tag in der charmanten Stadt Colmar, wo Kultur und Entspannung im Vordergrund standen. Ein besonderes Erlebnis für viele war die Vorbereitung und Ablegung des Pfadfinderversprechens, das abends in feierlicher Runde stattfand.

Dieses Sommerlager bot nicht nur eine Reise ins Mittelalter, sondern auch unvergessliche Erlebnisse in der Natur und jede Menge Spaß und Gemeinschaft. Ein Abenteuer, das sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird!

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