Die Wattenheimer Kirche in ihrer heutigen Gestalt, die dem Hl. Christophorus geweiht ist, wurde in den Jahren 1848/49 erbaut. Sie wurde in neuromanischer Form als Saalkirche mit eingezogenem Altarraum und halbrunder Apsis errichtet. Das Kirchenschiff ist 28 Meter lang und 12 Meter breit. Dem Südgiebel ist ein quadratischer Turm (Höhe 30 Meter) vorgelegt.
Am Sonntag, dem 23. September 1849, wurden die Altäre des Gotteshauses durch Dekan Baumann aus Bensheim benediziert (d.h. zum liturgischen Gebrauch gesegnet). Aus unerfindlichen Gründen fand die feierliche Konsekration des Gotteshauses (d.h. die Weihe der Kirche durch einen Bischof = ihre Inbesitznahme für Gott) erst 44 Jahre später statt und zwar am 1. Juli 1893 durch Bischof Haffner aus Mainz.
Vorher standen an gleicher Stelle schon mindestens drei Kirchen. Die Existenz einer Kirche in Wattenheim (Ried) ist erstmalig im Lorscher Codex (Urkunde 27 – Regest 3327) bereits im Jahre 836 erwähnt.
Von 1449 bis 1653, vermutlich schon vorher, war Wattenheim Mutterkirche und Nordheim Filiale davon. Bis zum Jahr der Trennung (1653) waren die Wattenheimer Pfarrer somit zugleich Pfarrer von Nordheim.
In den Jahren von 1653 bis 1840 war Wattenheim Filiale von Biblis.
Von 1657 bis 1688/89 hatte der Pfarrer der für Biblis, Bobstadt, Bürstadt (bis zum Jahr 1667) und Wattenheim zuständig war, seinen Wohnsitz im Wattenheimer Pfarrhaus.
Ab dem Jahr 1840 wurde die Pfarrei Wattenheim wieder selbstständig und Nordheim wurde ihr als Filiale wieder zugeteilt. Von 1653 bis 1840 waren die Nordheimer Katholiken der katholischen Pfarrei Hofheim zugeordnet.
Die katholischen und evangelischen Christen Nordheims feiern ihre Gottesdienste in der Simultankirche Nordheim. Simultaneum bedeutet die Benutzung von Kirchen, Glocken und Friedhöfen durch zwei oder mehrere Konfessionen. Dieses Recht geht auf das Jahr 1705 zurück und besteht bekanntlich bis heute.
Entnommen: Wattenheimer Heimatbuch
Jubiläumsheft (150 Jahre St. Christophorus-Kirche)