Einen wahrhaftigen Pfarrer in der Hölle, das konnte man beim diesjährigen Theaterstück "Vom Himmel hoch, da komm ich runter" der Sprendlinger Theatergruppe Maskerade erleben. In der aktuellen Aufführung musste der Sprendlinger Geistliche Rüdiger Eckert an diesem für ihn wirklich unpassenden Ort verweilen, um einen wichtigen Beitrag zum erwarteten Happy-End der Geschichte zu leisten.
Seit 17 Jahren erfreut die Gruppe alljährlich zur Adventszeit ein großes Publikum, darunter viele Stammgäste, mit ihren schönen Geschichten und seit mehreren Jahren lässt es sich die Leiterin der Gruppe, Yasmin Röhr, nicht nehmen, die Beiträge selbst zu verfassen. So gelingt es ihr immer hervorragend, die Texte und Dialoge den bewährten aber auch immer wieder neuen Schauspielern genau "auf den Leib" zu schreiben.
In dem Weihnachtsstück für die ganze Familie ging es um fast unlösbare Personalprobleme im Himmel. Um der Oma Lammbeutel im Altenheim eine Freude zu bereiten, müssen Christkind, Nikolaus und Verkündigungsengel aufgeboten werden. Diese wird nämlich von ihren Töchtern vernachlässigt und träumt von einem Wiedersehen mit ihrem verstorbenen Mann.
Hilfe verspricht Schwester Ambrosia, die offensichtlich einen guten Kontakt zum Himmel hat. Aber in der stressigen Weihnachtszeit findet man in den himmlischen Gefilden nur noch ein etwas problematisches Christkindchen.
In ihrer Not fragen Petrus und Gabriel bei ihren teuflischen Kollegen nach geeignetem Personal nach. Aber auch dort gibt es keine geeigneten, sondern nur schlecht ausgebildete Weihnachtsdarsteller. Schließlich werden nach einem Casting mit Heni und Friedrich endlich zwei halbwegs passable Verkörperungen von Nikolaus und Verkündigungsengel gefunden.
Nach vielen turbulenten Szenen kommt es natürlich zum erwarteten guten Ende der Geschichte. Am Weihnachtsabend sind sowohl Oma Lammbeutel als auch ihre Töchter glücklich versammelt unter dem Weihnachtsbaum und auch der Auftritt des himmlischen Trios glückt wider Erwarten. Zur Belohnung wird Engel Ambrosia von der dritten in die erste Kategorie der Himmelsboten befördert.
Viel Mühe hat sich die Theatergruppe wieder mit dem aufwändigen Bühnenbild gegeben. Detailgetreu werden Himmel und Hölle gezeigt, da gibt es Engelwölkchen und Höllenfeuer. Musikalische Einspielungen und Tanzbeiträge ergänzen außerdem die Szenerie.
Noch zweimal haben Interessierte die Gelegenheit, das Theaterstück "Vom Himmel hoch, da komm ich runter" anzuschauen: Weitere Vorstellungen gibt es am Samstag, 5. Dezember, 18 Uhr und am Sonntag 6. Dezember, 15 Uhr, jeweils im Bernhardusheim in Sprendlingen.
Quelle: Edgar Daudistel, Allgemeine Zeitung