Caritas Straßenambulanz Offenbach kann neue Herausforderungen
Anzahl der pflegerischen Behandlungen steigt stetig
Es ist ein erfreulicher Anlass, wenn die Vorstände der Emma und Wilhelm Spahn-Stiftung am 23. Februar 2024 der Caritas Straßenambulanz Offenbach einen Scheck in Höhe von 50.000 Euro überreichen: Die finanzielle Unterstützung sichert die Finanzierung einer Pflegefachkraft für das kommende Jahr.
Die Caritas Straßenambulanz ist im Stadtgebiet Offenbach mittlerweile für viele bedürftige Menschen eine festen Anlaufstelle: Obdachlose, EU-Bürgerinnen und -Bürger ohne Versicherungsschutz, Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, Saisonarbeitende sowie Familien und Schwangere, die weit unterhalb der Armutsgrenze leben, erhalten hier eine kostenlose pflegerische Versorgung und weitere stabilisierende Maßnahmen. Das kann etwa die Unterstützung bei der Körperpflege sein, aber auch die Begleitung und Weitervermittlung an die Malteserpraxis im Ketteler Krankenhaus oder zu den Beratungsstellen im Caritashaus St. Josef.
„Wir achten stets auf die individuellen Bedarfe der Menschen und stimmen mit ihnen die Hilfen ab. Die meisten nehmen sie mehr als dankbar entgegen“, erklärt Ambulanz-Projektleiterin Edith Heilos. Vor allem in den letzten beiden Jahren ist die Anzahl der Behandlungen kontinuierlich angestiegen. Ein Grund dafür ist, dass das Projekt in der Stadt Offenbach gut bekannt und vernetzt ist. So gelingt es, immer wieder neue Menschen auf das pflegerische Angebot aufmerksam zu machen.
Caritasdirektorin Christiane Leonhardt-Içten: „Wir wissen, dass wir längst noch nicht alle bedürftige Menschen erreichen. Aber mit der Straßenambulanz möchten wir ja genau denjenigen Hilfe anbieten, denen der Zutritt zum regulären Hilfesystem verwehrt ist. Wir sind deshalb glücklich und dankbar, dass uns die Emma und Wilhelm Spahn-Stiftung so eine großzügige Förderung anbietet und dadurch die Weiterführung der Straßenambulanz ermöglicht.“
Die Ambulanzarbeit finanziert sich ausschließlich über Sach- und Geldspenden, Kirchensteuermittel sowie ehrenamtliches Engagement.
Stiftungsvorstand Hubert Gerhards unterstreicht: „Wir sind froh, dass wir mit dem Caritasverband in Offenbach einen Partner gefunden haben, der das soziale Engagement des Gründerehepaares Emma und Wilhelm Spahn aufgreift und konkret umsetzt. Mit ihrer gemeinnützigen Stiftung sollen bedürftige Menschen insbesondere im Alter unterstützt werden.“
Bei der Caritas Straßenambulanz kann die Stiftung gut mit ihrem Stiftungszweck anknüpfen, denn das Leben auf der Straße geht mit besonderen Strapazen einher. „Wir beobachten bei vielen unserer Patienten deutliche vorgezogene Alterungsprozesse. Die Pflegebedürftigkeit obdachloser Menschen ist für uns eine nicht immer einfach zu lösende Aufgabe“, bestätigt Ambulanz- Krankenschwester Magret Schenck.
Informationen zur Emma und Wilhelm Spahn-Stiftung
Im Jahr 2013 hat Emma Spahn eine gemeinnützige Stiftung gegründet, um Bedürftigen besonders im Alter zu helfen.
Als die geborene Obertshausenerin 2015 mit fast 100 Jahren gestorben ist, hat sie die Stiftung zur Erbin von drei Grundstücken erklärt. Mit den Mieteinnahmen aus diesen Grundstücken soll gemeinnütziger Stiftungsarbeit nachgegangen werden und auch ihre Nähe zur Kirche soll gefördert bleiben.
Vor ihrem Ableben wohnten die Eheleute Emma und ihr Mann Wilhelm Spahn in Obertshausen und leiteten von 1950 bis 1980 die Firma Willy Spahn Lederwaren. Schon zu Lebzeiten spendeten beide Gelder für soziale Zwecke.
Die Stiftung wird dies nun fortsetzen und sucht nach Projekten, die sie langfristig unterstützen kann.
Verantwortlich für die Stiftung sind die Vorstandsmitglieder
Hubert Gerhards, Martin Konersmann und Thomas Picard und für die Geschäftsführung Martin Fornauf.
Informationen zur Caritas Straßenambulanz:
Die Caritas Straßenambulanz Offenbach bietet individuelle gesundheitliche Betreuung für Menschen, die durch das Raster des Gesundheits- und Sozialsystems gefallen sind. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen und beraten im mobilen und stationären Einsatz, bauen Vertrauensbeziehungen auf und begleiten langfristig auf dem Weg zu mehr Stabilität und gesellschaftlichem Anschluss.
Zwei Krankenschwestern sind von Montag bis Freitag im Einsatz. Der Tag startet am Vormittag im Behandlungsraum des Caritashauses St. Josef. Dort empfangen sie die Patientinnen und Patienten und wechseln Verbände, messen den Blutdruck, verabreichen Medikamente und unterstützen bei der Körperpflege. Im Zentrum stehen dabei die respektvolle Begegnung und das geduldige Zuhören. Wer möchte, kann mit Wasser, Kaffee oder Tee versorgt werden. Außerdem können Schlafsäcke, Isomatten oder frische Kleidung ausgehändigt werden.
Zur besseren Verständigung werden die Krankenschwestern oft von muttersprachlichen Kolleginnen unterstützt. Denn die meisten Patientinnen und Patienten kommen aus Polen, Rumänien und Bulgarien.
Nach dem stationären Einsatz im Caritashaus St. Josef sind die beiden Krankenschwestern mit ihrem roten Ambulanzbus im Offenbacher Stadtgebiet unterwegs und suchen einschlägige Plätze auf, besuchen die Gäste bei der Teestube der Diakonie und der Initiative „Essen und Wärme“ oder ziehen zu Fuß los in die Offenbacher Fußgängerzone und nehmen Kontakt mit obdachlosen Menschen auf.
Am Mittwochnachmittag ist eine der Krankenschwestern bei der Sprechstunde der Malteserpraxis für Menschen ohne Krankenversicherung im Ketteler Krankenhaus anwesend, wo sich die Menschen den Rat der ehrenamtlichen Ärztinnen und Ärzte einholen.
Für weiterführende Hilfe ist die Caritas Straßenambulanz gut vernetzt mit dem Beratungsangebot des Caritashauses und kooperiert mit vielen anderen sozialen Einrichtungen in Offenbach.
Die Anzahl der Betreuungs- und Pflegeleistungen ist in den letzten Jahren stetig angestiegen:
Pressekontakt:
Frau Sabine Schilha
Caritasverband Offenbach/Main e.V.
- Geschäftsstelle -
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63069 Offenbach am Main
Mobil: 0152 / 09 29 17 61
E-Mail: sabine.schilha@cv-offenbach.de
Web: www.caritas-offenbach.de