Bevor Johannes Gutenberg um 1450 den Buchdruck entwickelte, war die Schreibkunst über Jahrtausende mühevolle Handarbeit. Nach Anfängen mit keilartigen Zeichen in weichem Ton entdeckte Ägypten das Schreiben mit Feder und Pinsel auf geglätteter Papyrusrolle. In hellenistischer Zeit ersetzte man die spröde Pflanzenfaser durch Tierhaut, das Pergament. Schließlich wurde in der spätrömischen Epoche die unhandliche Rolle vom heute noch gebräuchlichen Buchblock, dem Codex, abgelöst.
An diesem Studiennachmittag wird die Entwicklung der früh- und hochmittelalterlichen Buchmalerei von ihren Anfängen in der Spätantike vorgestellt. Dabei bewahrten die Kloster- und Stiftsbibliotheken das Erbe der Antike in kostbaren Handschriften der Antike oder deren Kopien. Bis in das Jahr 1000 entstanden dort europaweit vernetzte Kultur- und
Wissenschaftszentren.
Die Gestaltung der Schrift, ihre Auszeichnung mit einzelnen Schmuckbuchstaben, den Initialen, sowie die Bebilderung der Texte mit kleineren und größeren Miniaturen sakralen wie profanen Inhalts bilden ein ungemein faszinierendes Gebiet der Kunst- und Kulturgeschichte.
Die genaue Betrachtung der früh- und hochmittelalterlichen Buchmalerei aus karolingischen und ottonischen Hof- und Klosterschulen wie etwa Sankt Gallen, Aachen, Trier oder der Reichenau bereiten höchsten ästhetischen Genuss.
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