Requiem für eine Hochkultur –
Die gefährdeten und zerstörten Städte Syriens
Wo Ägypten, Mesopotamien und die Hethiter um ihre Grenzen stritten, bauten später die Römer die östliche Reichsgrenze zum Euphrat-Limes aus. Im Austausch zwischen der hellenistisch-römischen und der persisch-sassanidischen Welt entstanden Heiligtümer wie die Baals- und Jupitertempel von Palmyra und Damaskus. Die wirtschaftliche Blüte der Kaiserzeit wirkte in Syrien bis weit in das spätantik-christliche Zeitalter. Die „Toten Städte“ sind Denkmäler dieser Zeit. Mit der Ausbreitung des Islam erhält Syrien eine bedeutende Hauptstadt: Das Damaskus der Omayyaden ist das Kunstzentrum der neuen christlichen Religion im frühen Mittelalter.
Grauenvolle Nachrichten über die Zerstörung von Denkmälern und historischen Zeugnissen schockieren nun seit Jahren die Weltöffentlichkeit. Mit Syrien versinkt eine der kulturell ältesten und bedeutendsten Regionen der Erde in Chaos. Krieg und Zerstörung, Flucht und Diebstahl, Ignoranz und Wahnsinn? - bedrohen ein Welterbe.
Und die Gefährdung besteht nach wie vor: nach den Zerstörungen werden die offen gelassenen Zeugnisse uralter Zivilisationen zwischen Euphrat und Tigris verloren sein, ebenso wie Zeugnisse der spätantiken und christlichen Kultur. Dies gilt auch für viele Stätten der frühen islamischen Kultur.
Der Referent, Dr. Andreas Thiel lädt ein zur Rückschau und Vergewisserung.
Von Konstantin bis Mohammed
In der frühchristlichen Spätantike sorgt eine lange stabile Wirtschaft in der Region für reiche Städte mit ertragreichen Wirtschaftszweigen. Diesen Reichtum spiegeln bedeutenden Kirchen und nirgends im Mittelmeerraum wird so sorgfältig gebaut wie in Syrien. Im frühen Mönchtum entstehen große Klosteranlagen und die strenge Form der Askese führen zu einzigartigen Zeugnisse, etwa den Klöstern der Säulenheiligen. Mit dem Aufkommen der „neuen“ muslimischen Religion übernehmen die Kalifen der Ommayaden christlichen Dekor für die Paläste und Gebetshäuser des Islam in Damaskus und Jerusalem.
Kostenbeitrag 5 Euro
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