Das Motto des Abends spiegelte sich auch in etlichen Whiskygläsern, im Wandspiegel hinter der Bar und natürlich an jedem Tisch, an dem die Gäste sich in die Augen schauen durften. Wo gewünscht, unterstützten die von liebesschnulzigen bis andeutungsweise erotischen Beschreibungen durchdrungenen Textpassagen aus den Western-Bestsellern von G. F. Unger die Annäherungsversuche. Unverkennbar: Das historische Palais präsentierte sich als Palace Saloon mit allem drum und dran, vor dessen Tür ein Pickup-Fahrzeug der neueren Bauart als Werbeträger im doppelten Sinne vorgefahren kam.
Wie es sich für einen echten Saloon gehört, durfte ein (zwar stummer) Pianospieler und ein rüder Umgangston der Bedienung nicht fehlen, die vorzugsweise Kaffee aus der Blechkanne und echten Whisky ausschenkte. Bevor der BBQ-Rindfleischtopf oder wahlweise der Hackbraten mit Mashed Potatoes, Ratatouillegemüse und grünem Salat serviert wurde, übten die Gäste sich beim Aufpicken von Taccos und dem Knacken von Erdnüssen. Armadillo Eggs, Rote Beete Carpaccio, Maisbrot, Rührei mit Speck, baked Beans und gegrillte Maiskolben stillten den nächsten Hunger. Der Wilde Westen wäre nicht so wild, wenn da nicht auch ein Cowboy seine Gitarre stimmen und von Tisch zu Tisch wandern würde. Gemeinsam mit Günter Jung ließen die Gäste Darling Clementine und Susanna hoch leben, verabschiedeten sich von Tom Dooley oder schwärmen vom Blütenmeer der Cotton Fields.