Der phonetischen Bequemlichkeit der Odenwälder Mundart angepasst, fanden sich in dem fast fünfstündigen kurzweiligen Programm auch Beiträge aus der heimischen Schafszucht wie das Hauptgericht „Mäh Mäh" (Lammbratwurst mit Wirsing und Schupfnudeln). Da durften auch ein kleiner Auszug aus dem Odenwälder Schafskrimi „Mords Schafe" nicht fehlen. Wieder einmal stellte das ehrenamtliche Team der Bücherei unter Beweis, dass ihm der Homor mindestens so nahe steht wie der Glauben. "Weshalb die letzten 2010 Jahre anders liefen" lüftet das Geheimnis um das verlorene Schaf in dem geschichtsträchtigen Stall von Betlehem.
Allerlei Figuren und Symbole aus einschlägig bekannten Märchen zierten Tische und Speisekarten. Mehrfach galt es, um die Ecke zu denken, ob bei "Hänsel's Betrug" [Feldsalat mit Hüiinerbein) oder beim „Zaubertrank".
Zum ersten Mal in der elf Jahre währenden Geschichte dieser literarisch-kulinarischen Veranstaltung unterhielt auch Ursula Weiers, abwechselnd oder im Duett mit ihrem Mann -. mit Originaltexten, Verfremdungen und Persiflagen bekannter Märchen. Während die Gäste sich „Rot wie Blut, gelb wie die Sonne" (Rote Bete Carpaccio mit Orangenl) oder im ersten Hauptgang "Mehr Meer Mäh" (Kartoffelpuffer mit Kräuterquark und Lachs) und zum Nachtisch "Mehr Mäh" (Ziegenkäse mit Honigsenf) munden ließen, hörten sie drei Versionen des „Erlkönigs" von Johann Wolfgang Goethe, Heinz Erhardt und Otto Waalkes.
Christine Nöstlirigers Richtigstellung der Mär vom Wolf und den sieben Geislein fand beim Publikum ebenso Anklang wie Michael Endes „Ballade von Karl dem Großen und Pippin dem Kleinen".