Der Brunch rund um Odenwälder Wortkunst trug den Titel „Zwattufflaach“ – der vielen Gästen erst beim Hören so richtig Sinn ergab. Deshalb gab es von Anfang an Nachhilfe in Sachen Lorbserdeitsch und Ourewällerisch mit Werken der Lehrer Hans Müller und Greta Bickelhaupt. Aus deren Werken "Gell, do lachschst de aa?" und "Rege un Sunneschoi" las Willi Weiers. Unter dem Motto "Was is'n des?" gab es gleich die Preisfrage nach der Bedeutung von "blotsche", "Gäilsrenne", "Zäihwäih", "Braddel" und "Owwerolwel". Obwohl "Braddel" erstaunlicherweise kaum mehr bekannt scheint, gewannen Gäste aus Kelsterbach ein Original Spinnrad als Hauptpreis.
Als Hauptgang führte der große Kleinkunstpreisträger Mischel Lang in eigenen Gedanken und Rezitationen ausgewählter Werke des Mundartdichters Rainer Weisbecker humorvoll in die Philosophie des Apfelweins ein. Begleitet wurde er von seiner aus den 30er Jahren stammenden Wirtshaus-Ziehharmonika. Aus eigener Feder gab Mischel Lang das "Handkäs'-Komplott" und gehörig viel "Wunderplunder" zum Besten. Mit viel Liebe rezitierte er seine "Frauengedichte". Mit hintersinnigem Wortgeplänkel und doppeldeutigen Wortspielen füllten Lang und Weiers die Atempausen.
Die richtige Grundlage für soviel Gebabbel und "Ge-utze" gab das "Büffee", komponiert von Ursula Weiers. Handkäs, Kochkäs und Latwersche machten den Auftakt. Der "Raubacher Jockel" (ein gefülltes Steak) und das "Ebbelwoi-Hinkelsche" (die odenwälder Variante des Coq au vin) ließen das Wasser im Munde zusammenlaufen und machten schon Appetit auf das Dessert aus "Ebbel mit Zimtsahne", Riwwelkuche und überbackenem Rhabarberkompott. Übrigens: "Dessert" sollte man ebenso wie "Büffee" auf der ersten Silbe betonen.
Die Geschichte von der Taufe des kleinen "Michael Hely" aus der Feder des Arztes und ersten Büchern-Preisträgers Adam Karrillon schloss die "Zwattufflaach", wie sellemols im Palais, die vom Hessischen Kultusministerium und vom Hessischen Rundfunk -hr2- unterstützt wurde.