Nicht nur Papier ist geduldig, auch die Leser sollten es sein. Was gedruckt wurde, wurde auch gelesen. Mal mehr, mal weniger. Eine im Jahr 2011 abgeschlossene und von Laura Erhard und Willi Weiers gesichtete Sammlung aus Flohmarktfunden, Spenden und Nachlässen zeigt die nicht unerwartete Vielfalt.
Beeindruckend sind die Banalitäten, die zumindest damals welche waren: ein Reclam-Heftchen für 20 Pfennige, ein Weihnachtsgruß, eine Konfirmationswidmung und die inzwischen ungewohnte deutsche Schrift. Auch Rares gibt es zu entdecken, ein Tagebuch von 1900 oder Widmungen bekannter Schriftsteller.
Bibliothekarisch gibt es alte Eigentumsstempel, Signaturen und Einbände zu bestaunen.
Liebenvoll sind vielfach die Umschlagseiten gestaltet. Und Gutenberg lässt grüßen, wenn sich die Schrift bei einem Buch aus dem Jahr 1851 mit den Fingerspitzen fühlen lässt.
Es spiegelt sich in jedem Titel der Zeitgeist wieder. Manche Autoren sind schlicht vergessen und lassen sich auch nicht mit den "googeligen" Mitteln des Internets in Erinnerung bringen. Andere sind aus der Mode und bei einigen sind wir froh, dass sie nicht mehr schreiben.
Nicht nur für für Liebhaber werden die "Schätzchen" wieder zugänglich werden. Etwas Geduld - das Bücherei-Team überlegt bereits, wie die Bände dem Magazin abgerungen werden können.