Schmuckband Kreuzgang

Schutzpatron

Christ und Priester: Die Person Don Bosco

Giovanni (Johannes) Bosco, genannt Don Bosco:

  • Geboren am 16.08.1815 in Becci bei Turin (Italien).
  • 1846 Errichtung des "Oratorium" (Heim der Offenen Tür) in Turin.
  • 1861 Gründung der Genossenschaft der "Salesianer Don Boscos".
  • Gestorben am 31.01.1888 in Turin.

Die katholische Kirche feiert sein Fest am 31. Januar. Don Bosco ist Schutzpatron der Jugend und der Jugendseelsorge sowie der Katholischen Buchverlage.

"Es tut einer viel, der wenig tut,
aber das tut, was er tun muß;
es tut einer nichts, der viel tut,
aber nicht das, was er tun soll."
Don Bosco

Johannes Bosco, der als Don Bosco in die Geschichte einging, gilt als Ideal des modernen Priesters. In Berichten über sein Leben wird er als Apostel der Jugend, herausragender Pädagoge des 1900 Jahrhunderts und Pionier in der Missionsbewegung bezeichnet. Fast in jeder Stadt gibt es heute eine Don Bosco Kirche; viele katholische Jugendbildungshäuser in Deutschland tragen seinen Namen. Die Verehrung für den Sohn armer Bauern ist seit seinem Tode 1888 ungebrochen.
"Don Bosco war zur damaligen Zeit des 19. Jahrhunderts eine erfrischend unkonventionelle Persönlichkeit": Seine Eltern waren Kleinbauern, er wuchs unter ärmlichsten Bedingungen auf. Sein Vater starb früh, und weil der Hof nicht alle Kinder ernähren konnte, musste Giovanni Bosco schon früh von zu Hause weg. Schulunterricht und Studium musste er sich selbst durch Gelegenheitsarbeiten finanzieren.
Am 5. Juni 1841 wurde er zum Priester geweiht. Von außen gesehen passte dieser Mann aus dem Turiner Bergland überhaupt nicht in das schwarze Gewand eines Priesters. Der Mann hatte Bärenkräfte, konnte Hufeisen mit der Gewalt seiner starken Arme biegen, wusste, wie man über ein Seil tanzt, kannte alle möglichen Tricks mit Karten, konnte singen sowie Geige und Klavier spielen...

"Religion und Vernunft sind die beiden Pfeiler meines Erziehungssystems."

Als Seelsorger wird er bald mit dem Elend der Großstadtjugend in Turin konfrontiert. Während der industriellen Revolution werden Menschen in die großen Städte geschwemmt; entwurzelte Jugendliche ohne Arbeit und Wohnung bevölkern die Straßen. Don Bosco holt sie in sein Haus (Oratorium), unterrichtet sie, betet, singt und spielt mit ihnen. All seine "unpriesterlichen" Begabungen kann jeder Gassenjunge in Turin bestaunen. Kein Wunder, dass sie sich in immer größerer Zahl um ihn versammeln. Er selbst hat wegen seines Einsatzes nicht nur Freunde: Er wird als "Bandenführer" beschimpft, nirgendwo geduldet, von der Polizei überwacht und von der Geistlichkeit missgünstig beobachtet.

1846 - mittlerweile ist die Schar der Jungen auf 800 angewachsen - richtet er in einem ausgebesserten Schuppen Schritt für Schritt ein Erziehungs- und Bildungszentrum ein, das bald Schulen aller Formen und Lehrwerkstätten umfasst. Eine Revolution für die damalige Zeit, die Schulen nur für Privilegierte kennt und so etwas wie Lehrwerkstätten überhaupt nicht. Fehlschläge, chronischer Geldmangel und polizeiliche Hausdurchsuchungen können Don Bosco nicht beirren. Irgendwie geht es immer weiter.

Am 14. Mai 1862 gründet er die "Fromme Gesellschaft vom heiligen Franz von Sales" (Salesianer), die 1874 von Papst Pius IX. endgültig bestätigt wird. Mit der Aussendung der ersten Salesianer nach Argentinien im Jahre 1875 beginnt sein Werk sich weltweit auszudehnen. Die Salesianer Don Boscos arbeiten mit aller Kraft für der Erziehung schwieriger Jugendlicher. Die Hauptmerkmale ihrer karitativen Seelsorgetätigkeit waren große Milde, Vertrauen und Herzensgüte.

Johannes starb am 31. Januar 1888 nach einem erfüllten Leben in Turin, wo er in der Salesianerkirche beigesetzt wurde. Papst Pius XI. sprach den großen Ordensgründer am 1. April 1934 heilig.

Don Bosco war weder Animateur, noch Entertainer, noch Freizeitgestalter. Weder ein "Sozialarbeiter" noch ein "Pädagoge". Er war Christ und Priester. Und als solcher wusste er, dass man den Menschen, die einem anvertraut sind, immer zu wenig gibt, wenn man ihnen nicht Gott gibt. Don Boscos geringste Sorge galt der Vergrößerung seines Werkes; vielmehr war er bemüht, durch seine Häuser für die Jugend das Evangelium Christi als befreiend erfahrbar zu machen. Er ging dem Menschen nach, er suchte ihn in seiner Situation auf und brachte ihm diese Botschaft nicht als ein Gebäude von theoretischen Lehren, sondern als helfende Weisung und Befreiung.

(Biographie-Grundlage: Werner Schaube/Paul Thörner, P. Johannes Wielgoß SDB, Norbert Hoffmann)