Schmuckband Kreuzgang

Interessantes über alte und neue Mainzer Klöster und Stifte

„Zwischen Pracht und Verfolgung. Klöster und Stifte in Mainz" von Dr. Matthias Dietz-Lenssen

Mainz, 5. Dezember 2017: Vorstellung der Neuerscheinung „Zwischen Pracht und Verfolgung. Klöster und Stifte in Mainz“
Mainz, 5. Dezember 2017: Vorstellung der Neuerscheinung „Zwischen Pracht und Verfolgung. Klöster und Stifte in Mainz“
Datum:
Di. 12. Dez. 2017
Von:
Franziska Katharina Spang

Wer sich über die "Klosterlandschaft" der Stadt Mainz in der Vergangenheit und Gegenwart informieren möchte, ist mit dieser Neuerscheinung von Dr. M. Dietz-Lenssen sehr gut bedient. Kein Bistum kommt ohne Ordens - und Gebetsgemeinschaften aus, will es auf einem geistlichen Fundament das Evangelium zu den Menschen bringen. So wichtig Strukturfragen sind, so können sie nicht ohne spirituellen Tiefgang dem Evangelium gemäß angegangen werden. Dass Mainz auf eine lange und traditionsreiche "Klosterlandschaft" schauen kann, welche auch noch heute das Bistum prägt und im Gebet trägt, vermag dieses ansprechend gestaltete Buch zu zeigen. Lesen Sie im folgenden den Hinweis aus den Mainzer Bistumsnachrichten

Neuerscheinung: „Zwischen Pracht und Verfolgung"

von tob (MBN) 


Mainz. Im Verlag Bonewitz ist jetzt das Buch „Zwischen Pracht und Verfolgung. Klöster und Stifte in Mainz" von Dr. Matthias Dietz-Lenssen erschienen. Die Neuerscheinung gibt erstmals einen Überblick zur Vielfalt des klösterlichen Lebens in Geschichte und Gegenwart der Stadt Mainz. Viele Klöster und Stifte, die das Leben in der Stadt über Jahrhunderte geprägt haben, existieren heute nicht mehr und sind teilweise nur noch in Mainzer Straßennamen präsent.

Gemeinsam mit Herausgeber Stefan Schmitz und Verleger Michael Bonewitz hat Dietz-Lenssen das Buch am Dienstag, 5. Dezember, im Bischöflichen Ordinariat in Mainz an den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, an Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar des Bistums Mainz, und den Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, übergeben. An der Übergabe nahmen auch der Geschäftsführer des Grafischen Zentrum Mainz (gzm), Jürgen Bödige, sowie vom Verlag Bonewitz der Verleger Michael Bonewitz, die Chefin vom Dienst, Karolina Wojnicka, und Fotograf Alexander Sell teil.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf schreibt in seinem Geleitwort für das Buch: „Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften prägten unbestritten über Jahrhunderte unsere Kultur. Auch in der Stadt Mainz spielten sie selbstverständlich eine wichtige Rolle im kirchlichen, geistigen und sozialen Leben. Ich freue mich, dass das vorliegende Buch die Klöster und Stifte in Mainz zum Thema macht und einem breiteren Publikum die ‚Klosterlandschaft' unserer Stadt vorstellt." Das Buch sei damit auch ein Beitrag dazu, die Erinnerung an das Wirken vieler Ordensmänner und -frauen in Mainz wachzuhalten. Und weiter schreibt Kohlgraf: „Zugleich will ich betonen, dass Klöster und Orden keine Phänomene der Vergangenheit sind: Auch heute entscheiden sich Männer und Frauen für ein Leben nach den Evangelischen Räten - in Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit - und bereichern mit ihrem Zeugnis und ihrem Dienst unsere Kirche und unsere Gesellschaft."

In seinem Vorwort betont Herausgeber Stefan Schmitz: „Das Buch soll zudem eine Anregung sein, in unserer heutigen Zeit und in unserem heutigen Mainz nach den Stätten zu suchen, wo klösterliche Gemeinschaften nach wie vor bestehen. Sie wirken segensreich nach außen, wie beispielsweise die Dominikaner und auch die Kapuziner oder beschaulich, wie die Klarissinnen-Kapuzinerinnen mit ihrer reichen Mainzer Geschichte als kontemplativer Orden in der Gymnasiumstraße. Und sie alle tragen nach wie vor ihren vor allem spirituellen Teil bei, zu einem lebenswerten Mainz, in dem man sich wohl fühlen kann."

Hinweis: Matthias  Dietz-Lenssen, Zwischen Pracht und Verfolgung. Stifte und Klöster in Mainz, Bonewitz-Verlag, Mainz 2017. Herausgeber: Stefan Schmitz, 192 Seiten, 109 Abbildungen, 14,90 Euro. ISBN 978-3-9818438-2-8.

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Und das schrieb die Allgemeine Zeitung (Alexander Schlögel) am 6.12.2017 dazu:

Ethnologe Matthias Dietz-Lenssen stellt in seinem Buch 50 Mainzer Klöster und Stifte vor

 

MAINZ - Das Leben in Mainz war über Jahrhunderte durch zahlreiche Klöster und Stifte geprägt. Einige davon gibt es auch heute noch in der Stadt. Der Mainzer Autor Dr. Matthias Dietz-Lenssen bietet in seinem im Bonewitz-Verlag erschienenen Buch „Zwischen Pracht und Verfolgung. Klöster und Stifte in Mainz" erstmals einen Überblick über die Vielfalt des klösterlichen Lebens früher und heute in der Stadt. Das Werk wurde jetzt von Herausgeber Stefan Schmitz, Verleger Michael Bonewitz und Matthias Dietz-Lenssen an Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof Udo Markus Bentz überreicht.

„Das Bistum Mainz wäre nicht das Bistum Mainz, wenn es diese Klöster nicht gegeben hätte und heute auch noch gibt", stellte der Bischof bei der Übergabe fest. „Für uns ist die Sorge: Wie geht es mit den Klöstern weiter?" Wichtig sei es daher, sie im Bewusstsein der Stadt lebendig zu halten. „Es sind Kraftquellen, die einen sehr wichtigen Dienst für unsere Stadt tun", so Kohlgraf, der das Geleitwort verfasst hat.

Autor Dietz-Lenssen stellt auf 192 Seiten über 50 historisch greifbare Klöster und Stifte vor und geht auf ihre politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen ein. Sie waren nicht nur bedeutsame Zentren des religiösen Lebens und der Seelsorge, sondern spielten lange Zeit auch eine sehr große Rolle für Bildung und Wissenschaft mit wichtigen Bibliotheken und Schulen. Auch in der Kranken- und Altenpflege waren einige Klostergemeinschaften aktiv, womit sie zur sozialen Struktur der Stadt beitrugen.

Für Dietz-Lenssen war die Beschäftigung mit Klöstern kein Neuland, hatte der Ethnologe doch auch schon einmal einen Bildband zum Kloster Eberbach im Rheingau erstellt. Besonders interessant fand er bei seinen Nachforschungen, dass viele Orden räumlich immer wieder verschoben wurden: „Klöster wurden durch Kriege zerstört, teilweise standen sie auch leer oder wurden durch Streitigkeiten aufgelöst." Die Mönche seien dann in andere Klöster gekommen, berichtete er.

Auf die Idee gekommen, ein Buch zu den Klöstern und Stiften herauszugeben, sei Schmitz übrigens beim Schlendern durch den Kreuzgang von St. Stephan, wie er erzählte. Dort sei ihm eine Darstellung des Ölbergs aufgefallen, die dem Kloster St. Agnes gehört habe. „Ich dachte mir, dass St. Agnes ja nirgends bekannt ist." Da habe er sich gefragt, welche Bedeutung dieses Kloster gehabt habe. Mit diesem Werk wolle er „Verschollenes wieder ans Tageslicht zurückholen". Ihm sei sehr wichtig, dass Klöster auch heute noch wichtiger Faktor der Gesellschaft und für viele Menschen geistliche Zufluchtsorte seien.