Alle Wallfahrer waren sich einig, dass der diesjährige Ordenswallfahrtstag sehr gelungen war, sehr gut vorbereitet und in seinen „Programmpunkten“ gut ausgewogen. Es war besonders schön, dass man sich nach der langen Corona-Zeit endlich wieder gesehen hat und wieder miteinander ins Gespräch kommen konnte – ca. 75 Personen hatten sich freudig auf den Weg gemacht.
Wie sah der Tag im einzelnen aus?
Er begann um 11.30 Uhr mit einer Pilgerandacht in der Rochuskapelle, der sich ein sehr interessanter Vortrag von Pfarrer Markus Lerchl über den heiligen Rochus und die Geschichte des Rochuskapelle anschloss. Zum Mittaggessen wurden alle im Hildegard-Forum aufs Beste mit Hildegard-spezifischen Speisen verköstigt und jede/r bekam eine Jubiläumsflasche Wein von den Kreuzschwestern mit auf den Weg.
Um 14.30 Uhr konnte bei relativ trockenem Wetter im Außenbereich der Rochuskapelle miteinander Eucharistie gefeiert werden, der Domkapitular Eberhardt in Konzelebration mit Pfarrer Lerchl und Pater Frano OP vorstand.
Anschließend ging es wieder ins Hildegard-Forum zu Kaffee und Kuchen und geschwisterlicher Begegnung, bevor dann um 17.00 Uhr mit der gesungenen Vesper vor der Rochuskapelle der gemeinsam verbrachte Tag seinen würdigen Abschluss fand.
eIn seiner Predigt über die Seligpreisungen stellt Domkapitular Eberhardt die Frage, wie wohl jede/r einzelne von uns zu den Seligpreisungen passt, sind sie doch ein Kernstück des christlichen Glaubens, das markant andere des Christentums. Müssen wir nicht auch mit dem Finger auf uns selbst zeigen und zugeben, dass auch wir Kinder dieser Zeit sind und gerne zu den Gewinnern, den Erfolgreichen gehören möchten - so sollte man doch vorsichtig mit dem Lamentieren über Kirche und Welt sein, Vieles sei doch hausgemacht. Zudem macht bloßes Lamentieren beileibe keinen Sinn, sinnvoller ist es zu fragen, was wir mit einer kleinen Wendung verändern können. Zum Glück sind da die Seligpreisungen nicht verurteilend oder moralisierend, vielmehr tröstend, aufrichtend, mutmachend.
Und wenn Jesus uns in den Seligpreisungen anredet, dann meint er es immer ganz konkret, will konkret von meinr Armut, meiner Trauer, meiner Krankheit erfahren, sie anschauen und wenden! Er stellt sich mit mir unter mein Kreuz, um im Teilen meiner Armut, Not und Trauer gemeinsam auf Erlösung hinzugehen.
Doch Erlösung geschieht niemals auf Knopfdruck, sondern es gilt, mit dem Herrn den Weg weiterzugehen. Und genau das ist unsere Berufung! Mit dem Herrn weitergehen. Aufbrechen, um ans Ziel zu kommen, nicht um stehen zu bleiben. Von daher ist dieser Ordenswallfahrtstag eine Quelle der Hoffnung und der Zuversicht, um einander zu begegnen und um Gott zu begegnen, der diesen Weg mit uns geht. Und in der miteinander feiernden Eucharistie sagt ER zu uns:
"Steh auf, iss und trink, sonst ist der Weg zu weit für dich...!"