Es war der 23. August 2021, auf der letztjährigen Ordenswallfahrt auf den Binger Rochusberg. Ganz zufällig waren einige Priester zu der großen Ordensschar gestoßen, und es ergaben sich gute, geschwisterliche Begegnungen und Gespräche. Da kam der Vorschlag eines der Überraschungsbesucher, des Wallfahrtsdirektors von Maria Rosenberg im Bistum Speyer Pfarrer Volker Sehy, den nächsten Ordenswallfahrtstag bei ihm auf Maria Rosenberg zu begehen. – Und tatsächlich:
nach vielen Überlegungen und Planungen machten sich in diesem Jahr am 29. August ca. 50 Ordensleute auf den Weg ins benachbarte Bistum Speyer. Bei wunderschönem Wetter kamen alle unbeschadet an dem wunderschön gelegenen Wallfahrtsort an und es kam viel Freude auf beim frohen Wiedersehen oder beim unkomplizierten gegenseitigen Kennenlernen. Unter dem kühlen Schatten der Arkaden begann der gemeinsame Tag mit einer freundlichen Begrüßung durch Pfarrer Volker Sehy, der seinerseits in Mainz studiert hatte und noch immer eine besondere Beziehung zu unserem Mainzer Bistum und auch zu den Ordensleuten hat. Seine gut vorbereitete Andacht mündete dann in ein gemeinsames Pilgern zum Gnadenbrunnen unter Gebeten und Liedern. Auf dem Rückweg gab es eine interessante Statio vor der alten Gnadenkapelle, wo er die Entstehungsgeschichte dieser Kapelle nicht nur spannend erzählte, sondern auch anhand der zu sehenden alten Gemäuer und Steine vor Augen führte. Singend ging es wieder zu den Arkarden zurück, dort erwartete alle nach dem geistlichen Impuls ein derart fesselnder Vortrag über die bewegte Geschichte dieses Ortes, dass die spürbare Faszination des Wallfahrtsdirektors über diese geschichtsträchtige Stätte auch auf die „Ordenswallfahrer“ überging. Beim Mittagessen gab es wieder persönliche Begegnungen in kleineren Gruppen, was den Blick über den Tellerrand der eigenen Gemeinschaften hinaus erweiterte und eine frohe, geschwisterliche Atmosphäre aufkommen ließ.
In der gemeinsamen Hl. Messe mit Ordensreferent Pater Frano OP als Konzelebranten, drehte sich die Predigt von Pfarrer Sehy ausgehend vom Tagesevangelium um die Demut. Ein Wort, welches „in der Welt“ nicht gerne gehört und noch weniger gerne gelebt wird. Zumindest war es für Herodes quasi ein „Fremdwort“, wichtiger waren ihm Macht, Stolz, opulente Feste, Protz, sich beliebt machen…Also ganz das Gegenteil vom Wesen des Johannes, an dessen Haltung sich ein geistlicher Mensch eher orientieren sollte. So konnte man an diesem Tag den Vorsatz mit nach Hause nehmen: Mut zur Demut, Mut zu den Tugenden und Mut zum Festhalten an der Treue zum HERRN, auch wenn es einen den Kopf kosten kann.
Nun gab es anschließend wieder Zeit zum Austausch untereinander, zum Erkunden der Wallfahrtsstätte, zum Besuch der Gnadenkapelle mit eucharistischer Anbetung und zum Kaffeetrinken, bevor dann die gemeinsame Vesper um 17.00 Uhr diesen besonderen Tag zum Abschluss brachte. Am Ende wurde Herrn Wallfahrtsdirektor Pfarrer Volker Sehy ganz herzlich durch die beiden Ordensreferenten Pater Frano und Schwester Mary Helena gedankt, begleitet von freudigem Applaus wurde ihm ein Mainzer Präsent überreicht zum Dank für diesen so gut vorbereiteten und durchorganisierten wunderbaren Wallfahrtstag!