Mainz. Beim traditionellen „Tag des geweihten Lebens“ am Freitag, 2. Februar, sind rund 100 Ordensleute, Mitglieder aus Säkular-Instituten und geweihte Jungfrauen zu dem traditionellen Treffen ins Mainzer Priesterseminar gekommen, zu dem der Ordensrat des Bistums Mainz eingeladen hatte. Den Vortrag hielt Pfarrer Walter Mückstein zum Thema „(Christus-)Beziehung zwischen Bindung und Freiheit – „Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei (Joh 8,36)“.
Neben dem Personal- und Finanzmangel der Kirche sowie dem großen Vertrauensverlust durch Missbrauchsfälle gebe es bereits schon seit langem eine Glaubenskrise in der Gesellschaft, sagte Mückstein. „Auch viele Gläubige haben heute keine relevante und tragfähige Alltagsbeziehung zu Christus mehr. Es ist Zeit, diese Gottes-Beziehungskrise zu thematisieren“, betonte Mückstein. Er würdigte die Orden als „besondere Anwälte der Spiritualität in der Kirche“. Daraus ergebe sich eine fortdauernde Verantwortung.
Weiter sagte Mückstein: „Die Gemeinschaften des geweihten Lebens sind wertvolle Vorbilder und stehen in der Verantwortung sich immer wieder zu überprüfen und zu erneuern. Die Kirche braucht gerade sie als Zeugen einer lebendigen Spiritualität.“ Mückstein warb dafür, dass das Bemühen um eine lebendige Christusbeziehung wieder „Dreh- und Angelpunkt eines christlichen Lebens wird“. In seinem Vortrag stellte er die ignatianischen Exerzitien als gute Begleitung dazu vor.
Moderiert wurde die Veranstaltung, an der auch Domkapitular Prälat Hans-Jürgen Eberhardt, Personaldezernent des Bistums Mainz, teilnahm, von Schwester Mary Angela Alexander RSM vom Vorstand des Ordensrates im Bistum Mainz. Zum Abschluss des Tages fand nach der Kerzenweihe mit Prozession eine Eucharistiefeier mit abschließendem Blasius-Segen statt.
Text: Tobias Blum, Mainzer Bistumsnachrichten