Mich ermutigt dieser Abend. Es ist ein Highlight während unserer internationalen Begegnungstage der 13 Bischöfe aus verschiedenen Ländern mit den Christen vor Ort. In den vergangenen Jahren habe ich immer mal wieder Treffen mit jungen Christen im Nahen Osten erlebt. Die Stimmung - z.B. im Libanon oder in Gaza - war eine völlig andere: gedrückt, depressiv mit wenig Hoffnung auf die Zukunft in der eigenen Heimat. Die politische Situation in ihren Ländern ist verheerend. Hier in Jordanien ist nicht alles besser. Dennoch sind die Rahmenbedingungen grundlegend andere: Das Land ist politisch und gesellschaftlich sehr viel stabiler als viele Länder in der Region. Christen sind zwar auch hier eine kleine Minderheit. Aber sie werden respektiert und gefördert. Sie haben Möglichkeiten, Glaube und Kirche zu leben. Ihr Beitrag für die Gesellschaft wird geschätzt. Eine junge Frau erzählt mir beim Abendessen von ihrer persönlichen Situation. Auch sie hat Sorge, wie sich das Land in Zukunft wirtschaftlich entwickelt und welche Chancen sie haben wird. „Aber das ist nicht ein Problem der Christen, es ist ein allgemeines Problem der jungen Generation in unserem Land, gleich welcher Religion. Wir Christen sind wenige! Aber wir sind nicht wirkungslos!“ Ein Geschenk, solche jungen Leute zu erleben!