Wort von Bischof Peter Kohlgraf zur Zweiten Phase des Pastoralen Wegs
In den vergangenen drei Jahren sind wir im Bistum Mainz auf dem Pastoralen Weg vorangeschritten und nun an der Grenze zwischen Phase eins und Phase zwei angelangt. Mit den neuen Pastoralräumen bereiten wir derzeit die zukünftige Gestalt der Pfarreien vor. Es ist eine bleibende Herausforderung für uns alle, auch für mich als Bischof, gut hinzuschauen, was an Bewährtem in die Zukunft geführt werden muss, aber auch zu erkennen, was dem Reich Gottes in dieser Zeit nicht mehr dient. Die Kirche hat sich immer verändert – dafür ist uns der Geist Gottes zugesagt.
Mir ist bewusst, dass viele Menschen Veränderungen mit Skepsis, manchmal mit Trauer sehen. Dennoch: Ich nehme immer wieder wahr, dass die Gläubigen im Bistum Mainz durchaus realistisch sind. Ein „Weiter so“ dient niemanden – davon bin ich überzeugt. Natürlich wird manches Liebgewordene anders, Manches wird wegbrechen. Dafür wird aber auch Neues wachsen. Und ich hoffe für uns alle auf gute Erfahrungen, die wir ohne diese nötigen Veränderungsschritte nie hätten machen können. Dass da und dort Emotionen hochkommen, zeigt mir: Wir reden nicht über Nebensächlichkeiten. Sondern wir reden über eine Botschaft, eine Kirche und ihre Strukturen, die allen Unkenrufen zum Trotz zahlreichen Menschen eine wirkliche Herzensangelegenheit und Heimat ist.
Ich danke allen von Herzen, die diesen notwendigen Weg mitgehen. Mir ist wichtig: Es muss ein geistlicher Weg bleiben, der Gott und sein Wort zum Maßstab nimmt. Wir müssen die Scheu überwinden, über unseren persönlichen Glauben Auskunft zu geben. Wir müssen gemeinsam zu beten, nicht nur Gebete aufzusagen. Und: Der Pastorale Weg ist ein gemeinsamer Weg von uns allen, von Haupt- und Ehrenamtlichen und von vielen gläubigen Menschen in unserem Bistum Mainz. Jesus schickt seine Jünger immer zu zweit auf den Weg. Einzelkämpfer bringen das Reich Gottes nur schwer voran.
Ich bitte Sie alle: Setzen Sie sich für das Reich Gottes in dieser Zeit ein. Die Welt braucht Zeuginnen und Zeugen des Evangeliums. Bei allen Problemen, denen ich mich nicht verschließe, sage ich sehr bewusst: Die Welt braucht uns, die Kirche Jesu Christi.
Ihr Bischof Peter Kohlgraf