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Impuls

Im Rahmen des Pastoralen Weges begleitet das Geistliche Team unseren Katholischen Pastoralraum auf seinem Weg der Erneuerung und Entwicklung. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die geistliche Dimension in diesem Prozess zu stärken und die Frage nach Gottes Wirken und Willen in den Blick zu nehmen und wachzuhalten. Denn der Pastorale Weg kann nur im Zusammenspiel mit unserem Glauben erfolgreich sein – wenn wir ihn gemeinsam und im Vertrauen auf Gott gestalten. Durch spirituelle Elemente, gemeinsame Gebete und das Angebot geistlicher Impulse für die Beteiligten möchten wir den Glauben in unserer entstehenden Großpfarrei lebendig und erfahrbar machen.

Wir laden Sie herzlich ein, die Impulse als kleine Anregungen für Ihren Alltag aufzunehmen.

 

 

Januar 2025

„Spes non confundit“

 „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“: dieser Vers aus dem Römerbrief (vgl. Röm 5,5) ist das Leitmotiv des Jubiläumjahres 2025 und kann auch für unseren Pastoralraum gelten.

Möge das Heilige Jahr für alle eine Gelegenheit sein, die Hoffnung wieder aufleben zu lassen“ - wünscht Papst Franziskus und erinnert an die Kraft aus dem Glauben.  

Alle Menschen, die sich als „Pilger der Hoffnung“ auf den Weg machen, sollen eine neue und persönliche Begegnung mit Jesus Christus erfahren dürfen, der von sich sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6).

Wir wollen im Pastoralraum geistlich aufbrechen, um unseren Glauben zu vertiefen und zu erneuern. In den zurückliegenden Monaten haben wir viel Energie und Zeit in notwendige Entscheidungen über unsere Strukturen und Arbeitsweise investiert. Nun gilt es aber auch, unser Augenmerk auf die geistlich-inhaltliche Arbeit zu richten.

Das Projekt "Pilger der Hoffnung" soll einen Prozess der Glaubensvertiefung initiieren. Wir wollen uns auf einen geistlichen Pilgerweg machen, der unser Tun leitet.

Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

Das Pilgern gehört zur Identität von uns Christen. Wir sind eine pilgernde Kirche, die nicht statisch und vollkommen, sondern unterwegs ist, um erneuert zu werden in Christus.

Im Zuge des Abschiednehmens von Kirchenräumen sollte uns bewusst sein, dass wir nur Gebäude aufgeben – keine Menschen.  Darum geht es: Um eine zukunftsfähige Kirche, die aus Menschen besteht, die durch ihren gelebten christlichen Glauben Kirche sind, gestalten und weiterentwickeln. Mag sein, dass wir eine kleinere Kirche werden – aber wir bleiben eine Kirche, die von Gott geführt und erfüllt sein wird.

Veränderung, Wandel, Abschied gibt es in der Bibel viel - aus dem Buch der Bücher kann man somit viel übers Loslassen lernen:

Das Alte Testament spricht von Ortsveränderungen (siehe Abraham, Rut, usw.), ebenso das Neue Testament (nämlich im Leben Jesu - insbesondere in den Berichten um seinen Tod und die Auferstehung). „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt“ (Hebräer 13;14).

Gebet für den Pastoralraum:

Herr Jesus Christus, du bist unser Weggefährte auf dem Weg durch die Zeit. Wie den Emmausjüngern schenkst du auch uns eine bleibende Gegenwart in deinem Wort und im Sakrament des Altares. Wenn wir mit dir unterwegs sind, können wir auch schwierige Wege gehen. Wenn wir zu dir unterwegs sind, erwartest du uns im Brot des Lebens. Wenn wir nun von einigen Kirchen Abschied nehmen müssen, bitten wir dich: Stärke uns weiterhin mit deinen Gaben, begleite uns auf den Wegen in deine Zukunft.

Sieglinde Görlich  (Geistliches Team)

Dezember 2024

Der König kommt!

Macht hoch die Tür, die Tore macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich -

Wer ist dieser König der Herrlichkeit?

Der Herr, stark und gewaltig, der Herr, mächtig im Kampf.

Ihr Tore, hebt euch nach oben; hebt euch, ihr uralten Pforten;
denn es kommt der König der Herrlichkeit! (aus Psalm 24)

Sein Reich ist nicht von dieser Welt.
In Seinem Reich herrschen Friede, Freude, Liebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Großmut, Heil und Leben.

Er ist der König der Könige und der Herr der Herren und wohnt in einem unzugänglichen Licht.
(1. Tim. 6,15-16)
Ihr Tore der Herzen öffnet euch für euren König!
Ihr uralten Pforten der Kirche hebt euch nach oben und lasst Ihn herein, den König der Herrlichkeit!

Bei Seinem ersten Kommen vor über 2000 Jahren kam Jesus demütig, als ein Baby in diese Welt.
Seine Mutter wusste um Seine Heiligkeit und Majestät, denn der Engel hatte es ihr ja schließlich gesagt.
Und sie hat „Ja“ gesagt und der Wahrheit geglaubt… vor über 2000 Jahren hat sie Ihn geboren, in Bethlehem, im Stall.
Da waren nicht viele, die dabei waren oder dort hingekommen sind, um Ihn zu sehen, den prophezeiten König.
Manche kamen aus Neugier, manche weil sie mitgenommen wurden, andere, weil sie zufällig am gleichen Ort waren.

Bei Seiner Wiederkunft wird es anders sein.
Er hat es gesagt: Sein Reich ist nicht von dieser Welt.
Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, als ein siegreicher König mit all seinen Engeln.
(Mt. 25.31)

Das wird er ganz sicher, denn es steht so in Seinem Wort:
„Siehe, Er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch alle, die ihn durchbohrt haben; und alle Völker der Erde werden Seinetwegen jammern und klagen.“ (Offb. 1.7)

Seine 1. und Seine 2. Ankunft wurden vorhergesagt - auf vielerlei Weise und durch die Propheten.
Alles, was über Sein 1. Kommen prophezeit worden ist, ist bereits eingetreten.
Ebenso wird auch alles eintreten, was über Sein 2. Kommen prophezeit worden ist.

Deshalb – lasst uns Ihm unsere Herzen, unsere Familien, unsere Gemeinden, unsere Kirche, unsere Stadt und unser Leben weit öffnen!

Bei Seinem 1. Kommen kam er als Kind – bei Seinem 2. Kommen kommt er als King!

Maranatha, komm, Herr Jesus, komme bald!

Ilona Hottinger

(Geistliches Team)

 

 

 

November 2024

Was ist ein Heiliger?

Am 1. November feiern wir das Fest „Allerheiligen“. Bei der Frage: „Was ist ein Heiliger?“ fällt mir eine berührende Geschichte von Heinrich Engel ein:

Günter ging mit seiner Mutter durch die Stadt. Sie kamen an der großen Kirche vorbei. Günter sah nach oben und meinte: „Mama, sieh mal, die Fenster sind ja ganz schmutzig!“ Die Mutter sagte nichts, sondern nahm Günter bei der Hand und ging mit ihm in die Kirche hinein. Hier waren die Fenster, die von außen ganz grau und schmutzig aussahen, plötzlich strahlend bunt und leuchteten in den hellsten Farben. Da strahlte Günter, und er schaute sich die Fenster genau an. Vorne über dem Altar war ein besonders schönes Fenster. Viele Menschen in bunten Kleidern waren da zu sehen. Durch eine Figur strahlte gerade die Sonne hindurch, sodass sie besonders hell erschien. Günter fragte: „Mama, wer ist denn das?“ „Da vorne“, antwortete die Mutter, „das ist ein Heiliger. Es ist der Heilige Martin.“ Das hatte sich Günter gut gemerkt.

Ein paar Tage später fragte die Lehrerin die Kinder im Religionsunterricht in der Schule: „Weiß jemand von euch vielleicht, was ein Heiliger ist?“

Da war großes Schweigen in der Klasse. Nur Günter sprang auf und sagte: „Ich weiß es: ein Heiliger, das ist ein Mensch durch den die Sonne scheint.“

Wer ist mir heilig? Meine Heiligen sind Menschen mit Ecken und Kanten, mit Vorzügen und Fehlern; Menschen, die mir Wege zu Gott aufgezeigt haben und aufzeigen, und denen ich es verdanke, dass ich glauben kann. Meine Heiligen sind Wegweiser und Wegbegleiter im Glauben, die durchlässig sind für Gott, weil sie es ernst meinen mit der Liebe.

Im Kolosserbrief (3,12) lesen wir: Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld!

Lassen auch wir etwas von Gottes Licht durch uns scheinen wie durch ein Kirchenfenster, denn:

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.

Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.

Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.

Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.

(Gebet aus dem 14. Jahrhundert)

 

Gudrun Gomerski

(Geistliches Team)