Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung
Als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung wollen wir mit Maria Wege wagen und sie als Frau und Mutter in den Blick nehmen.
Urbild des Lebens ist der Weg. Immer sind Menschen auf der Suche nach Wegen, machen sich auf den Weg, sind unterwegs. Das Geheimnis aller Wege liegt wohl darin, dass sie im Gehen entstehen. So hat jeder Weg seinen Anfang und sein Ende, seinen Beginn und sein Ziel.
Auch Maria hatte von Anfang an, von der Verkündigung bis zum Kreuz, ein sehr bewegtes und bewegendes Leben, im besten Sinne des Wortes.
Von einigen Wegen erzählen uns die Evangelisten. An den bekannten biblischen Stellen, wie z. B. Nazareth, Bethlehem oder Jerusalem begegnet uns Maria.
Als junge jüdische Frau war sie tief im Glauben ihrer Vorfahren und ihres Volkes verwurzelt. Aus dem reichen Gebetsschatz der Psalmen konnte sie ihre Seele nähren. Sie ließ sich berühren und begeistern, begleiten du bestärken von den Liedern Davids. Sie schweigt und hört, sie singt und klagt, sie bangt und hofft, sie fleht und preist, sie lobt und dankt.
Maria kann uns wertvolle Lebenshilfe werden für die Gestaltung und Bewältigung unseres oft grauen Alltags. Sie kann zu nahrhaften und wahrhaften Glaubenshilfen werden in der persönlichen Suche nach Gott.
So kann Maria gute Weggefährtin und Freundin sein, wenn wir bei ihr in Schule der Herzensbildung gehen. So kann ich meinen eigenen Glaubensweg neu unter die Füße nehmen. So kann er für mich zum Weg werden, auf dem ich mit allen Sinnen, mit Herzen, Mund und Hände bete. Dabei kann mir aufgehen, wie sehr mich mein eigener Weg gefordert hat, wie ich auf ihm begleitet und oft sogar getragen worden bin.
Maria, auch du warst verlassen, mutterseelenallein, so wie viele deiner Schwestern und Brüder, die sich auf den unbegreiflichen Gott und seine Verheißungen eingelassen haben und heute noch einlassen.
Maria, du warst begnadet, überreich beschenkt, aber auch zutiefst und stark gefordert mit der Zusage und Zumutung, die Mutter Jesu zu werden.
Maria, so gehst du deinen Weg, ganz alleine mit deinem schweigenden Gott, ganz allein mit der großen Erwählung und Verheißung, ganz allein mit dem in dir wachsenden Kind Gottes.
Maria, du hast es eilig, um schnellstens zu Elisabeth, deiner Verwandten zu kommen. Ihr beide ward wohl nicht nur bluts-, sondern noch viel mehr seelenverwandt.
Maria, du hast es eilig, um deiner Freundin Elisabeth zu erzählen, was du auf dem Herzen hast und im Herzen mit dir trägst, seit dem Gespräch mit dem Engel.
Maria, du hast es eilig, um deiner ebenso schwangeren Cousine beizustehen, sie zu unterstützen und zu entlasten, auch in den ganz praktischen Dingen des Alltags.
Maria, du hast es eilig, weil du weißt, was du willst und was du sollst, worauf es gerade jetzt ankommt, keine Zeit zu verlieren, um das zu tun, was dein Herz dir sagt und aufträgt.
Wort auf den Weg
Mit dir, Maria, wollen wir Wege wagen,
auf die Gottes Geist uns lockt,
auf den er uns begleitet und stärkt,
wandelt und erneuert durch seine Kraft.
Mit dir, Maria, wollen wir Wege wagen,
die uns herausführen aus den Sackgassen
der falschen ängstlichen Sorgen und
Vorbehalte unseres Misstrauens.
Mit dir, Maria, wollen wir Wege wagen,
auch steinige und schmale,
dornige und einsame,
wenn es Gottes Wille so vorgesehen hat.
Mit dir, Maria, wollen wir Wege wagen,
auf denen wir erfahren,
wie Gott uns ermutigt und befähigt,
Altes hinter uns zu lassen und Neuland zu betreten.
Mit dir, Maria, wollen wir Wege wagen,
die uns zusammenführen mit anderen,
die auch der Stimme ihrer Sehnsucht
im Herzen trauen und folgen.
(Paul Weismantel)
Für das ‚Geistliche Team‘ im Pastoralraum Dreieich-Isenburg
Gudrun Gomerski