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Ein Leben in Berufung und Begegnung – Pater Francis Parakkal CMI

Pater Francis Parakkal CMI
Datum:
1. Juli 2025
Von:
Dietmar Thiel

Mit dem 31. Juli 2025 endet der Dienst von Pater Francis Parakkal für die katholische Kirche im Bistum Mainz. Damit endet auch die Zeit als Pfarrer von St. Christoph und Zum Heiligen Kreuz und er wird im August 2025 nach Indien zurückkehren. Seinen letzten Gottesdienst in Neu-Isenburg wird er am Sonntag, den 27. Juli 2025 um 11:00 Uhr in St. Christoph in Gravenbruch zelebrieren. Die seelsorgliche Betreuung der Gemeinden St. Christoph und Zum Heiligen Kreuz übernimmt dann Pfarrer Martin Berker.

Herkunft und frühe Berufung

Pater Francis Parakkal CMI wurde am 25. April 1959 im Dorf Ambazhakad im südindischen Bundesstaat Kerala geboren. Er wuchs als achtes von neun Kindern in einer tiefgläubigen katholischen Familie auf. Seine Eltern, Thresiakutty und Vareedkutty Parakkal, prägten mit ihrer Frömmigkeit das religiöse Leben ihrer Kinder: Eine seiner Schwestern trat in einen Orden ein, ein Bruder wurde Diözesanpriester. Die Heimatkirche St. Thomas, nur 100 Meter vom Elternhaus entfernt, wurde zu einem wichtigen Ort in seinem Leben – schon mit zehn Jahren begann er dort seinen Dienst als Ministrant.

Bereits früh war für ihn klar, dass der Weg in den priesterlichen Dienst kein Schritt zu persönlichem Aufstieg sein sollte, sondern Ausdruck einer tiefen Glaubensentscheidung. Wie er später sagte: „Ich wollte keine Karriere machen. Ich wollte Jesus nachfolgen.“

Nach seinem Schulabschluss im Jahr 1976 an einem Kleinen Seminar – einer Schule mit geistlicher Ausrichtung zur Vorbereitung auf das Priestertum – entschied sich Francis Parakkal für den Weg ins Ordensleben. Am 15. Juni desselben Jahres trat er in das Priesterseminar und in den Orden der Carmelites of Mary Immaculate (CMI) ein. Dieser Orden – auf Deutsch: Karmeliten von der Unbefleckten Empfängnis Mariens – ist der erste einheimische Männerorden Indiens und wurde 1831 in Kerala gegründet. Dort absolvierte er das Noviziat, studierte Philosophie und Theologie.

Die insgesamt 13-jährige Ausbildung gliederte sich in verschiedene Abschnitte: Das erste Jahr war geprägt von Gemeinschaftserfahrung sowie intensiver Beschäftigung mit Englisch, Latein, Musik, Sport und der Spiritualität des Ordensgründers, des Heiligen Kuriakose Elias Chavara. Es folgten zwei Jahre Pre-Universitätsstudium und zwei Jahre Noviziat, in denen er Gebet, Stille und Spiritualität vertiefte.

Danach studierte er Philosophie – zunächst mit einem Bachelor-, anschließend mit einem Masterabschluss, den er in Bangalore absolvierte. Das zehnte Ausbildungsjahr beinhaltete ein Praktikum als Assistent in einem Jugendheim, kombiniert mit Unterricht in einer technischen Schule und Mitarbeit in einer Pfarrgemeinde. Die letzten drei Jahre seiner Ausbildung widmete er dem Theologiestudium an der Päpstlichen Hochschule in Pune.

Am 07. Mai 1989 wurde Francis Parakkal im Infant Jesus Monastery in Thalore durch Bischof James Pazhayattil aus dem Bistum Irinjalakuda zum Priester geweiht.

Seine erste Stelle führte ihn als Kaplan in die Pfarrei von Varandarappilly. Dort war er zuständig für die Messdiener, den Sonntagskatechismus, Seniorenarbeit, einen Sozialverein sowie administrative Aufgaben. Gleichzeitig unterrichtete er im kleinen Priesterseminar seines Ordens die Spiritualität des Ordensgründers und lehrte katholische Theologie in einer Ordensfrauenkongregation.

Von Juni 1990 bis Juni 1992 übernahm er eine Doppelrolle: als Privatsekretär seines Provinzials und als Pfarradministrator in St. Josef in Punkunnam. In dieser Zeit baute er die Gemeinde zur eigenständigen Pfarrei aus, kaufte ein Stück Land zur Entwicklung und setzte sich für intensive seelsorgliche Begleitung ein. Bis heute pflegen viele ehemalige Gemeindemitglieder den Kontakt zu ihm.

Im Januar 1992 wurde er vom Provinzial gefragt, ob er bereit wäre, nach Deutschland zu gehen, um dort Seelsorge für in Deutschland lebende Inder zu leisten. Nach einer Woche des Nachdenkens sagte er zu.

Seelsorge in Deutschland – München, Köln und das Ruhrgebiet (1993–2001)

Nach einem vorbereitenden Sprachkurs 1992 in Poona kam Pater Francis am 7. Juli 1993 nach Deutschland. Seine erste Station war eine Urlaubsvertretung in der Kamillusklinik in Asbach, bevor er am 19. Oktober 1993 als Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Johannes in Wuppertal-Oberbarmen tätig wurde. Dort sammelte er erste Erfahrungen mit der pastoralen Arbeit in einem neuen kulturellen Umfeld.

Von 01. März 1995 bis zum 31. August 2001 war er vom CMI-Orden mit der Seelsorge für die Indische Katholische Gemeinde im Erzbistum Köln und alle Inder in ganz Deutschland beauftragt. Diese Gemeinde bestand aus mehreren tausend Gläubigen, die sich auf die Diözesen Köln, Essen und Aachen verteilten. Pater Francis trat die Nachfolge von Pater Frank Jose Chakkalakal CMI an und entwickelte die Seelsorgearbeit weiter.

Er organisierte monatliche Gottesdienste in malayalamischer Sprache, gründete Gebetskreise, rief Familienversammlungen ins Leben und begleitete junge Erwachsene bei der Firmvorbereitung. Unter seiner Leitung entstanden Gruppen für Kinderkatechese, Jugendchöre, Seniorenarbeit und ein Jugendforum. Die Familienversammlungen fanden regelmäßig in Städten wie Köln-Porz, Rondorf, Essen, Mönchengladbach und Duisburg statt. In einem späteren Rückblick sagte Pater Francis: „Der Schwerpunkt meiner Seelsorgetätigkeit ... lag in der Gründung und Organisation der Familienversammlungen.“

Ein besonderes Ereignis während seiner Kölner Jahre war das alljährliche Gemeindefest rund um die Liebfrauenkirche, das sich zu einem großen Treffen mit bis zu 1.000 Teilnehmenden entwickelte. Zudem war ihm die religiöse Bildung junger Menschen der zweiten Generation – jener, die in Deutschland aufwuchsen, deren Familien aber aus Indien stammen – ein Herzensanliegen.

Am 22. Mai 2001 wurde Pater Francis Parakkal im Einvernehmen mit dem Ordensoberen und dem Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge durch den Erzbischof von Köln mit Wirkung zum 1. September 2001 offiziell von seinem Dienst entpflichtet. Der kirchenamtliche Eintrag im Amtsblatt des Erzbistums Köln markierte das Ende seiner seelsorglichen Tätigkeit in Köln und ebnete den Weg für seinen Wechsel ins Bistum Mainz.

In dieser Übergangszeit kam sein damaliger Provinzial auf ihn zu und unterbreitete ihm zwei Möglichkeiten für die weitere Tätigkeit in Deutschland: Entweder die Übersetzung eines theologischen Werkes in die deutsche Sprache zur Übergabe an die Jesuitenhochschule in Frankfurt – oder die Übernahme einer Pfarrstelle in Neu-Isenburg. Da ihm die seelsorgliche Arbeit am Herzen lag, entschied sich Pater Francis ohne Zögern für die pastorale Aufgabe.

Pfarrer im Bistum Mainz – Neu-Isenburg (2001–2025)

Im Januar 2001 wurde Pater Francis Parakkal von Prälat Dr. Giebelmann aus dem Bistum Mainz kontaktiert und gefragt, ob er sich vorstellen könne, eine Pfarrstelle in Neu-Isenburg zu übernehmen. Nachdem er seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt hatte, lud ihn das Bistum zu einem persönlichen Gespräch mit Generalvikar Werner Gubala ins Ordinariat nach Mainz ein. Während dieses Treffens überraschte man ihn mit der Mitteilung, dass nicht nur eine, sondern zwei Pfarrgemeinden zu betreuen seien – Zum Heiligen Kreuz in Neu-isenburg und St. Christoph in Gravenbruch. Diese Nachricht kam für ihn unerwartet und war, wie er selbst später sagte, zunächst ein „Schock“.

Dennoch erklärte er sich bereit, auch diese erweiterte Aufgabe zu übernehmen. Noch am selben Tag führte ihn Prälat Giebelmann persönlich durch beide Gemeinden. In St. Christoph kam es zu einem ersten Austausch mit den Gremien beider Pfarreien – ein Gespräch, das Pater Francis in sehr guter Erinnerung behielt.

Mit Wirkung zum 1. September 2001 wurde er Pfarrer der Gemeinden Zum Heiligen Kreuz im Neu-Isenburger Stadtteil Buchenbusch und St. Christoph in Gravenbruch. Er folgte damit auf Pfarrer Norbert Bachus, der die Gemeinde Zum Heiligen Kreuz 38 Jahre lang geleitet hatte – eine Aufgabe, die mit hohen Erwartungen verbunden war. „Natürlich gab es anfangs Vorbehalte“, sagte Pater Francis rückblickend, doch es gelang ihm, durch seine bescheidene Art und Nähe zu den Menschen Vertrauen aufzubauen.

Zu Beginn seines Wirkens war er für viele Gemeindemitglieder „der Neue“ – ein indischer Priester in einer deutschen Gemeinde. In Gesprächen wies er auf die lange christliche Tradition Indiens hin: Bereits im Jahr 52 habe der Apostel Thomas dort Gemeinden gegründet – ein geschichtlicher Umstand, der in Europa oft unbekannt sei. In Indien leben heute mehr als sechs Millionen Christen.

Pater Francis setzte seine Schwerpunkte in der persönlichen Begleitung der Menschen, in der Familienpastoral und im Aufbau eines lebendigen Gemeindelebens. Er organisierte regelmäßig Kindergottesdienste, gestaltete die Erstkommunion- und Firmvorbereitung mit, spendete Sakramente, hielt Segnungen und war geistlicher Präses der Kolpingsfamilie Zum Heiligen Kreuz.

Während seiner Amtszeit in Neu-Isenburg initiierte und begleitete Pater Francis zahlreiche Projekte, die über das alltägliche Gemeindeleben hinauswirkten. In den Jahren 2005 und 2009 reiste er mit Gruppen aus der Gemeinde nach Indien, um ihnen seine Heimat, deren kulturelle Vielfalt und die religiösen Wurzeln des dortigen Christentums näherzubringen.

Eine besonders eindrückliche Erfahrung war die Hilfsaktion nach dem Tsunami von 2005. Nach der Naturkatastrophe, die große Teile Südasiens verwüstete, wurde Pater Francis vom damaligen Kämmerer der Stadt Neu-Isenburg, Herbert Hunkel – dem späteren Bürgermeister – kontaktiert. Dieser bot an, den Wiederaufbau eines kleinen Dorfes im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu zu unterstützen, bat jedoch Pater Francis, als Gewährsperson für das Projekt zu fungieren. Mit seiner Zusage nahm eine beispielhafte Solidaritätsaktion ihren Anfang: Insgesamt wurden 18 neue Wohnhäuser errichtet, 250 Katamarane für Fischerfamilien angeschafft und Schulkinder mit Lernmaterialien und Kleidung ausgestattet. Die Unterstützung aus Neu-Isenburg ermöglichte nachhaltige Hilfe – ein Zeichen gelebter Verbundenheit über Kontinente hinweg.

Auch in Neu-Isenburg setzte Pater Francis wichtige Impulse, die das Leben in den Gemeinden Zum Heiligen Kreuz und St. Christoph nachhaltig prägten. Seine Amtszeit war von zahlreichen baulichen und strukturellen Entwicklungen begleitet, die sowohl das Gemeindeleben als auch die wirtschaftliche Zukunft stärkten.

Im Jahr 2011 wurde im Pfarrgarten von Heilig Kreuz eine sogenannte „Sommerresidenz“ errichtet – ein überdachter Begegnungsort, der seither das Gemeindeleben im Freien bereichert und den Garten zu einem lebendigen Mittelpunkt gemacht hat. Im gleichen Jahr wurde die ehemalige Hausmeisterwohnung im Pfarrhaus umgebaut, um den Bedürfnissen der Gemeinde besser zu entsprechen.

Ein Jahr später, 2012, erfolgte ein weiterer bedeutender Schritt: Der katholische Kindergarten Zum Heiligen Kreuz wurde in die Trägerschaft der Gemeinde überführt – zuvor war er von der evangelischen Kirche betrieben worden. Diese Übernahme verlieh dem Gemeindeleben zusätzliche Lebendigkeit. Der Kindergarten entwickelte sich unter der Leitung eines engagierten Teams zu einer geschätzten Einrichtung, die Kindern im Vorschulalter eine liebevolle und fördernde Umgebung bietet.

Auch in der Gemeinde St. Christoph stellte sich Pater Francis großen Herausforderungen. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurde ein langfristiges Erbpachtmodell entwickelt, das die wirtschaftliche Grundlage der Gemeinde sicherte. In Kooperation mit dem Gemeinnützigen Siedlungswerk entstanden auf dem Kirchengrundstück bis 2019 zwanzig barrierefreie Wohnungen. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde zudem der marode, nie genutzte Kirchturm zurückgebaut.

Im Mai 2014 feierte Pater Francis sein Silbernes Priesterjubiläum gemeinsam mit den Gemeinden St. Christoph und Zum Heiligen Kreuz. In seiner Predigt sagte er: „Ich möchte kein distanzierter Würdenträger sein. Ich möchte zuhören, da sein, begleiten. Ohne euch wäre mein Dienst leer. Ich danke Gott, dass ich hier leben und wirken durfte.“ In einem Interview betonte er damals: „Ich bin nicht allein. Ich habe eine Gemeinschaft hinter mir.“

Pater Francis engagierte sich auch über seine eigene Gemeinde hinaus in der Zusammenarbeit der katholischen Kirchen in Neu-Isenburg. Die Gemeinden Zum Heiligen Kreuz und St. Christoph waren Teil des Katholischen Pfarreienverbundes Neu-Isenburg – zusammen mit St. Josef und seinen Teilkirchen St. Franziskus und St. Nikolaus. Innerhalb dieses Verbunds wurde das Gemeindeleben vernetzt – etwa durch gemeinsame Gottesdienste zu Fronleichnam, an wechselnde Veranstaltungsorten und eine abgestimmte Seelsorge.

Pater Francis engagierte sich auch als aktives Mitglied der Dekanatsversammlung im Dekanat Dreieich, in der Vertreterinnen und Vertreter aus allen Gemeinden zusammenkamen, um über aktuelle Entwicklungen, seelsorgliche Herausforderungen und pastorale Initiativen zu beraten.

 

Mit Beginn des Pastoralen Wegs im Bistum Mainz ab dem Jahr 2019 brachte sich Pater Francis erneut engagiert in die Zukunftsplanung der Kirche ein. Als Vertreter der Pfarrer war er ab 2022 Mitglied der Pastoralraumkonferenz Dreieich-Isenburg, dem zentralen Beteiligungsgremium für die Entwicklung des gleichnamigen Pastoralraums. In diesem Kreis beriet er über Fragen der Seelsorge, der Gebäudeplanung, der Finanzen und der zukünftigen pastoralen Struktur – im Hinblick auf die ab 2027 neu zu gründende Gemeinde Hl. Edith Stein Dreieich-Isenburg.

Abschied und Rückkehr nach Indien (2025)

Im Juni 2025 wurde offiziell bekannt gegeben, dass Pater Francis zum 31. Juli 2025 seinen priesterlichen Dienst im Bistum Mainz beendet und in seinen Heimatorden nach Indien zurückkehren wird. Dies markiert das Ende einer 24-jährigen Seelsorgetätigkeit in Neu-Isenburg, die durch Beständigkeit, Nähe zu den Menschen und tiefe Spiritualität geprägt war.

Die offizielle Verabschiedung fand mit einem feierlichen Gottesdienst am 22. Juni 2025 in der Kirche Zum Heiligen Kreuz statt. Zu diesem Anlass waren zahlreiche Gäste anwesend – darunter der amtierende Bürgermeister der Stadt Neu-Isenburg, Dirk Gene Hagelstein, der ehemalige Bürgermeister Herbert Hunkel sowie Landrat Oliver Quilling. Die Feier stand ganz im Zeichen des Dankes und der persönlichen Verbundenheit.

Pfarrer Martin Berker, Leitender Pfarrer im Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg, würdigte das Wirken von Pater Francis mit Worten tiefer Anerkennung und Dankbarkeit. Er hob hervor, dass Pater Francis seine Berufung mit großem Herzen und weitem Horizont gelebt habe – tief im Glauben verwurzelt und zugleich mit einem wachen Blick für die konkreten Lebensrealitäten der Menschen. Seine Seelsorge war geprägt von Nähe, Sensibilität, Offenheit, Mitgefühl und Aufrichtigkeit. Wie Pfarrer Berker es formulierte, habe Pater Francis mit seinem Leben gezeigt, wer Jesus für ihn sei – nicht nur mit Worten, sondern im Alltag. „Er war in einer Zeit pastoraler Umbrüche eine verlässliche Konstante, handelte nicht aus Funktion, sondern aus Berufung. Die Strukturen haben sich verändert – aber du warst da. Mit Hoffnung, mit Glauben, mit offenen Augen und offenem Herzen. Er ist ein gläubiger Mensch, kein Funktionär. Was er sagt, ist durchbetet." In seinem Wirken habe er das Evangelium verkörpert – durch seine Treue, seine Verlässlichkeit, sein Gebet, seinen stillen Glauben und seinen behutsamen Dienst an den Menschen. Der Gottesdienst war nicht nur ein Abschied, sondern ein geistlicher Moment, in dem Dankbarkeit und Erinnerung zusammenkamen. Die Rückkehr nach Indien sei kein Ende, sondern ein neuer Abschnitt auf dem Weg des Glaubens – getragen von der Hoffnung, dass Gott weiter mitgehe: "Abschied nehmen heißt nicht, alles hinter sich zu lassen. Es heißt: bewusst loslassen, aber das Gute im Herzen bewahren. Darum sagen wir heute nicht nur ‚auf Wiedersehen‘, sondern vor allem: Danke. Danke für deine Nähe, dein Gebet, deinen Glauben, dein Mittragen und Mitfühlen."

Abschließendes Grußwort von Pater Francis Parakkal

Im Gemeindemagazins von Zum Heiligen Kreuz "Kreuzzungen 2025" blickte Pater Francis selbst dankbar zurück: „Der liebe Gott hat mich nach Deutschland gebracht und jetzt bringt er mich wieder in die Heimat zurück. Ich bin sehr dankbar, dass ich so viele Jahre in Deutschland arbeiten und die deutsche Sprache erlernen konnte sowie in zwei Gemeinden als Pfarrer tätig sein durfte. Dadurch habe ich die Möglichkeit gehabt, viele verschiedene Menschen, auch verschiedener Nationen kennenzulernen und die Welt besser zu verstehen.“

In einem letzten persönlichen Gruß wandte sich Pater Francis an die Gemeinden von Heilig Kreuz und St. Christoph. Nach 24 Jahren im Dienst in Neu-Isenburg drückte er seine Dankbarkeit für das entgegengebrachte Vertrauen und die vielfältige Unterstützung aus. Er dankte allen, die sich in Liturgie, Musik, Gruppenarbeit und sozialen Diensten engagiert haben, und bat um Entschuldigung, wo er Menschen verletzt haben könnte. Sein Abschied ist getragen vom Vertrauen in Gottes Führung und dem Wunsch, dass die Gemeinden ihren Glaubensweg gestärkt weitergehen.

Er versicherte den Gläubigen, dass er die vergangenen Jahre als gemeinsame Glaubensreise erlebt habe, und gab ihnen mit auf den Weg: „Ich bin mir sicher, dass Ihr das, was ich Euch mitgegeben habe, weiterführen werdet.“

Pater Francis Parakkal CMI hat in seinem seelsorglichen Wirken Brücken geschlagen – zwischen Kulturen, zwischen Generationen, zwischen Heimat und Fremde. Sein Lebensweg ist geprägt von tiefer Spiritualität, praktischer Nähe zu den Menschen und dem festen Vertrauen auf Gottes Führung.

Für seine Rückkehr nach Indien plant er zunächst eine achtmonatige Eingewöhnungszeit, bevor er – nach der Wahl eines neuen Provinzials im Jahr 2026 – eine neue Aufgabe in seinem Orden übernehmen wird.

Auch nach seinem Abschied aus Deutschland möchte er der Gemeinde verbunden bleiben. Seine Einladung lautet: „Ich lade euch alle herzlich ein, mich in meiner Heimat zu besuchen.“