IMPULS
Monatlicher Impuls des Geistlichen Teams im Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg
Im Rahmen des Pastoralen Weges begleitet das Geistliche Team unseren Katholischen Pastoralraum auf seinem Weg der Erneuerung und Entwicklung. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die geistliche Dimension in diesem Prozess zu stärken und die Frage nach Gottes Wirken und Willen in den Blick zu nehmen und wachzuhalten. Denn der Pastorale Weg kann nur im Zusammenspiel mit unserem Glauben erfolgreich sein – wenn wir ihn gemeinsam und im Vertrauen auf Gott gestalten. Durch spirituelle Elemente, gemeinsame Gebete und das Angebot geistlicher Impulse für die Beteiligten möchten wir den Glauben in unserer entstehenden Großpfarrei lebendig und erfahrbar machen.
Um diesen Prozess auch für die gesamte Gemeinde erlebbar zu gestalten, veröffentlichen wir ab sofort jeden Monat einen kurzen Impuls auf unserer Webseite. Diese Impulse werden Sie als Nachricht unter dem Reiter „AKTUELL“ finden. Jeder Impuls ist als Moment der Inspiration gedacht und soll Sie ermutigen, innezuhalten und nachzudenken. Der Impuls kann Ihnen eine kleine Quelle der Stärkung sein, die Sie auf dem Pastoralen Weg begleitet und in Ihrer Verbindung zu Gott stärkt.
Das Geistliche Team, bestehend aus Haupt- und Ehrenamtlichen unserer verschiedenen Gemeinden, trifft sich regelmäßig, um im Austausch und im Gebet für den Pastoralen Weg zu sein. Unsere Aufgabe ist es, die einzelnen Projektgruppen durch geistliche Angebote zu unterstützen und dort hinzuhören, wo spezifische Anliegen und Gebetswünsche sichtbar werden.
Wir laden Sie herzlich ein, die Impulse als kleine Anregungen für Ihren Alltag aufzunehmen, und freuen uns, diesen Weg gemeinsam mit Ihnen zu gehen!
Impuls Monat November
Was ist ein Heiliger?
Am 1. November feiern wir das Fest „Allerheiligen“. Bei der Frage: „Was ist ein Heiliger?“ fällt mir eine berührende Geschichte von Heinrich Engel ein:
Günter ging mit seiner Mutter durch die Stadt. Sie kamen an der großen Kirche vorbei. Günter sah nach oben und meinte: „Mama, sieh mal, die Fenster sind ja ganz schmutzig!“ Die Mutter sagte nichts, sondern nahm Günter bei der Hand und ging mit ihm in die Kirche hinein. Hier waren die Fenster, die von außen ganz grau und schmutzig aussahen, plötzlich strahlend bunt und leuchteten in den hellsten Farben. Da strahlte Günter, und er schaute sich die Fenster genau an. Vorne über dem Altar war ein besonders schönes Fenster. Viele Menschen in bunten Kleidern waren da zu sehen. Durch eine Figur strahlte gerade die Sonne hindurch, sodass sie besonders hell erschien. Günter fragte: „Mama, wer ist denn das?“ „Da vorne“, antwortete die Mutter, „das ist ein Heiliger. Es ist der Heilige Martin.“ Das hatte sich Günter gut gemerkt.
Ein paar Tage später fragte die Lehrerin die Kinder im Religionsunterricht in der Schule: „Weiß jemand von euch vielleicht, was ein Heiliger ist?“
Da war großes Schweigen in der Klasse. Nur Günter sprang auf und sagte: „Ich weiß es: ein Heiliger, das ist ein Mensch durch den die Sonne scheint.“
Wer ist mir heilig? Meine Heiligen sind Menschen mit Ecken und Kanten, mit Vorzügen und Fehlern; Menschen, die mir Wege zu Gott aufgezeigt haben und aufzeigen, und denen ich es verdanke, dass ich glauben kann. Meine Heiligen sind Wegweiser und Wegbegleiter im Glauben, die durchlässig sind für Gott, weil sie es ernst meinen mit der Liebe.
Im Kolosserbrief (3,12) lesen wir: Ihr seid von Gott geliebt, seid seine auserwählten Heiligen. Darum bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld!
Lassen auch wir etwas von Gottes Licht durch uns scheinen wie durch ein Kirchenfenster, denn:
Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.
(Gebet aus dem 14. Jahrhundert)