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IMPULS

Impuls
Datum:
1. Juli 2025
Von:
Stefan Hottinger

Impuls des Geistlichen Teams im Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg für Juni 2025 

„Gebt Ihr ihnen zu essen“

Fronleichnam ist jetzt zwar schon ‚ein paar Tage‘ vorbei – aber dieser obige Vers hat mich sehr angesprochen und geht mir immer noch nach.

Diesen Vers hörte ich im Evangelium am zweiten Altar ‚die Speisung der Fünftausend‘
(Mk 6.34 ff).
Eigentlich wollte Jesus ‚Qualitätszeit‘ mit seinen Jüngern verbringen – aber „als er (aus dem Boot) ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und Er lehrte sie lange“.
Er gab ihnen geistliche Nahrung.

Am Abend sagten seine Jünger zu Jesus: „Schick sie weg damit sie sich in der Umgebung etwas zu essen kaufen können.“

Aber Jesus sagte zu ihnen: „gebt Ihr ihnen zu essen“

??? Wie soll das gehen ???  -  5.000 Männer, dazu Frauen und Kinder.

Unmöglich, Zumutung.

[Jesus hätte mit einem ‚Fingerschnippen‘ genügend Nahrung ‚herbeischaffen‘ können, aber offensichtlich wollte Er die Mithilfe, die Mitarbeit der Jünger „Gebt Ihr ihnen zu essen“]

Jesus fragt die Jünger „Wie viele Brote habt ihr? Geht und seht nach!“

Und siehe da – ‚ein kleiner Junge‘ hat fünf Brote und zwei Fische.

[Gut, dass es ein Kind war. Ein Erwachsenere hätte dieses Essen vermutlich nicht hergegeben („das brauch‘ ich doch selbst für mich und meine Familie“)]

Jesus segnet die Speisen, bricht das Brot und lässt seine Jünger verteilen.
Die Vorstellung FÜNF Brote und ZWEI Fische an über 10.000 Menschen (5.000 Männer + Frauen + Kinder) zur verteilen ist – gelinde gesagt – grotesk.

Die Jünger verteilen und verteilen und verteilen – und ALLE essen und werden satt!

Und – es bleiben noch zwölf Körbe voll Brot und Fische übrig.

12 Körbe – 12 Jünger – für jeden von ihnen bleibt danach noch mehr als genug übrig!

Was heißt das für mich? Was hat das mit uns zu tun?

Wenn ich mich umschaue, in meiner Umwelt, sehe ich den Hunger – nach Liebe, nach Geborgenheit, nach gesehen werden, nach angenommen sein, …

ICH habe definitiv nicht die Kraft, die Kapazität, die Liebe, um diesen Hunger zu stillen.

Aber ich weiß, wo es diese Nahrung gibt – umsonst!

Jesus sagt: „Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern…
(Joh 6.35 ... und weiter bis .58)

Wenn wir in eine Kirche kommen, sehen wir oft die schönen Fenster, Gemälde, Fresken, Figuren, …. Aber der eigentliche Schatz, das Einzigartige ist vorne im Tabernakel.

ER ist da, Seine Gegenwart, der ICH BIN ist anwesend, gegenwärtig!

Ich darf, Du darfst zum IHM kommen – so wie Du bist, ohne Vorbedingung, mit Deinen Schwächen, Fehlern, auch mit deinen Gaben.

Wir dürfen nehmen, essen, uns stärken, und auferbauen lassen – umsonst!
Und wir müssen nichts (!) dafür leisten!

Diese geistliche Nahrung steht (uns) zu Verfügung.
Es geht (zumindest bei uns hier) nicht (mehr) um körperlichen Hunger, sondern um den geistlichen Hunger des Menschen, den das ‚lebendige Brot‘, Jesus, stillen kann und will.

„Gebt Ihr ihnen zu essen“, sagt Jesus zu uns.

Und da genügt tatsächlich das wenige, was wir haben, wenn Gott es segnet – unsere fünf Brote und zwei Fische (für 5.000 Männer + Frauen + Kinder (!) ) – SEINE Gegenwart.

 

Noch ein Letztes – ich möchte noch ein Bild mit Dir teilen, welches Gott mir die Tage geschenkt hat:

Auf einer Wanderung begegnete mir eine junger Mutter, ihren Säugling vor sich in einem Tuch, schlafend, das Köpfchen an ihre Brust geschmiegt.
Die junge Mutter lief sehr behutsam, vorsichtig, fürsorglich.
Ich empfand das als ein wunderschönes Bild wie Gott zu uns ist.

Gott spricht heute zu dir:
So wie diese Mutter ihr Kind, so trage, halte, liebe ich dich.
Du darfst zu Mir kommen, bei Mir sein, so wie du bist, dich bergen bei Mir, dich anschmiegen, zur Ruhe kommen.
Ich sorge für dich und passe auf dich auf. Ich halte dich.

 

 

Für das ‚Geistliche Team‘ im Pastoralraum Dreieich-Isenburg

Stefan Hottinger